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Deutsche Bahn: Vogel stoppt ICE im Tunnel

Reisende sitzen vier Stunden in einem stickigem Zug fest. Die Klimaanlagen fielen aus, die Toiletten funktionierten nicht mehr. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die Deutsche Bahn wegen der späten Hilfe.

Wegen eines Vogels saßen mehrere hundert ICE-Reisende stundenlang in einem Tunnel fest. Der Zug mit rund 400 Passagieren blieb am Ostermontag auf dem Weg von Frankfurt nach Köln in der Röhre bei Niedernhausen nördlich von Wiesbaden liegen. Ein Vogel war gegen den Stromabnehmer geprallt und hatte einen Kurzschluss ausgelöst, wie die Deutsche Bahn am Dienstag berichtete. Die Reisenden mussten sich rund vier Stunden gedulden, bis sie in einen Ersatzzug umsteigen konnten. In dem Zug fiel die Klimaanlage aus, auch die Toiletten konnten nicht mehr benutzt werden.

Das tote Tier sei auf dem Zug gefunden worden, Oberleitung und Stromabnehmer seien beschädigt gewesen, teilte die Bahn mit. Verletzt wurde niemand. Der Vorfall habe sich am Nordportal des 2765 Meter langen Niedernhausener Tunnels ereignet. Die Fahrgäste seien schließlich in einen Ersatzzug gestiegen, der auf dem Gleis neben dem liegen gebliebenen ICE hielt. Über Verbindungsstege zwischen den Türen beider Züge seien die Passagiere umgestiegen.

Schnell voran ging es auf Twitter und Facebook. „Ein Knall, ein Lichtbogen und schon steht der ICE 528“, meldete ein Reisender. Selbst der Lokführer twitterte. Mit jeder neuen Durchsage des Zugpersonals verlängerte sich die Wartezeit für die Reisenden.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte das Pannenmanagement der Bahn als „peinlich“. Die Strecke Frankfurt–Köln sei nicht abgelegen, und der betroffene Tunnel wäre von Frankfurt aus in einer halben Stunde zu erreichen gewesen. Den Passagieren hätte schneller geholfen werden müssen. aau/dpa

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