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Eine Handpuppe sitzt auf einer Liege in einem Untersuchungsraum in der niedersächsischen Kinderschutzambulanz an der Medizinischen Hochschule Hannover.

© dpa

Deutscher Kinderverein: Kampagne zum Weltkindertag geplant

Der Deutsche Kinderverein plant in Berlin Aktionen zum Weltkindertag im September, um auf Misshandlungen und Missbrauch hinzuweisen. Die Zahl der Misshandlungen ist in Deutschland weiter gestiegen..

Immer mehr Kinder in Deutschland werden misshandelt. Täglich gebe es 40 Fälle von Missbrauch. Im vergangenen Jahr seien 153 Kinder an den Folgen Ihrer Misshandlung gestorben. Diese Zahlen hat der Deutsche Kinderverein herausgegeben. Anlässlich des Weltkindertages am 21./22. September möchte der Verein aus Essen 153 Kreuze öffentlich in Berlin auslegen. „Wenn es klappt, stellen wir die Kreuze vor dem Reichstag oder dem Brandenburger Tor auf“, sagte Geschäftsführer Rainer Rettinger dem Tagesspiegel. Geplant seien außerdem Aktionen in Dresden, Leipzig und Hamburg.

Der 2012 gegründete Verein engagiert sich deutschlandweit für den Schutz von Kindern und setzt sich dafür ein, dass Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden. „Wir sind sozusagen Kinder-Lobbyisten“, sagte Rettinger. Finanziert wird der Verein durch Spenden. Er definiert sich als unparteiisch und überkonfessionell. Erst im Juli dieses Jahres veröffentlichte er zusammen mit der Werbeagentur „Zum goldenen Hirschen“ zwei Werbe-Spots, die auf provokative Weise eine breite Öffentlichkeit für das Thema Kindesmisshandlung sensibilisieren soll.

Wegen der Dunkelziffer sind genaue Angaben nicht möglich

Im Vergleich zum Vorjahr ist 2013 in Deutschland ein leichter Zuwachs bei den Fällen von Kindesmisshandlung auf insgesamt 3525 zu verzeichnen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Die Anzahl der aufgenommenen Fälle von sexuellem Missbrauch ist leicht gesunken. Während die Zahl für 2012 mit 12.623 angegeben wird, betrug sie 2013 insgesamt 12.437. Allerdings ist hier von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Über 65.000 Straftaten wurden 2013 mit Kindern als Opfer begangen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zurückgegangen.

Friederike Zörner

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