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Panorama: Die Bergämter verzeichnen jährlich etwa 50 Stollenbrüche - doch dies ist ein extremer Fall

Der Bergschaden von Bochum-Wattenscheid ist auch aus Sicht der Experten ein außergewöhnlich schwerer Fall. "Normalerweise handelt es sich bei solchen Ereignissen eher um leichte Vertiefungen", erklärte der Sprecher des nordrhein-westfälischen Landesoberbergamts, Siegfried Uwe Behrendt, am Montag.

Der Bergschaden von Bochum-Wattenscheid ist auch aus Sicht der Experten ein außergewöhnlich schwerer Fall. "Normalerweise handelt es sich bei solchen Ereignissen eher um leichte Vertiefungen", erklärte der Sprecher des nordrhein-westfälischen Landesoberbergamts, Siegfried Uwe Behrendt, am Montag.

Die Bergämter verzeichneten pro Jahr etwa 50 Fälle, sagte er. Insgesamt seien in den Bergbaugebieten Nordrhein-Westfalens rund 10 000 Schächte und Stollen bekannt. Darüber hinaus gebe es allerdings auch nicht erfasste Abbauräume gerade aus früheren Jahrhunderten. "Es gab viel illlegalen Abbau gerade vor 1860", sagte Behrendt. Die bekannten Stollen würden ständig überwacht. Zur "Gefahrenabwehr" hätten die Bergämter pro Jahr einen Etat von rund drei Millionen Mark. Im Fall von Schäden sei die Frage der Versicherung zwischen dem Bergwerk oder seinem Rechtsnachfolger und dem Geschädigten zu klären.

Bei Bauvorhaben im Ruhrgebiet müssten die Bergämter eingeschaltet werden, so Behrendt. Bei der betroffenen Siedlung in Bochum seien von den Firmen vor dem Bau Bohrungen vorgenommen worden. Dabei sei offenbar nichts Besorgnis erregendes aufgefallen. Die Gefahr eines Bergschadens steige, wenn viel Wasser etwa nach einer Schneeschmelze ins Erdreich eindringe.

"Das Wasser sucht sich den einfachsten Weg, und der geht manchmal durch offene Stollen", sagte Behrendt. Seit 1970 würden die Stollen mit Schutt und Beton verfüllt. Auf diesem "standsicheren" Gelände könnten dann ohne weiteres wieder Häuser gebaut werden.

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