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Panorama: Die Erde einmal ganz entspannt von oben betrachten

Ferien im Weltall in 25 Jahren möglich / Expertentagung in Bremen / Eine Woche Space-Hotel all inclusive bis zu 400 000 Mark BREMEN/BERLIN (tdt).Ein Traumziel rückt näher: Mit dem Beschluß der US-Weltraumbehörde NASA, eine neue Generation von Raumfähren als Nachfolger des Space Shuttle zu bauen, steigen auch die Chancen für Vergnügungsreisen ins Weltall.

Ferien im Weltall in 25 Jahren möglich / Expertentagung in Bremen / Eine Woche Space-Hotel all inclusive bis zu 400 000 Mark BREMEN/BERLIN (tdt).Ein Traumziel rückt näher: Mit dem Beschluß der US-Weltraumbehörde NASA, eine neue Generation von Raumfähren als Nachfolger des Space Shuttle zu bauen, steigen auch die Chancen für Vergnügungsreisen ins Weltall."In 25 Jahren starten die ersten Touristenflüge", prophezeit Sven Abitzsch vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der Technischen Universität (TU) in Berlin."Denn die Raumfahrt ist bis dahin auch auf zahlende Passagiere angewiesen." Das Interesse an einem Ausflug ins All ist groß: Sieben von zehn Japanern, 60 Prozent der Amerikaner und immerhin 43 Prozent der Deutschen haben in Umfragen Interesse an einer Reise ins All bekundet - wenn sie nicht allzu teuer ist.Experten rechnen damit, daß ein Tagesausflug etwa 30 000 Mark kostet.Den Preis für einen einwöchigen Urlaub im sogenannten "Space-Hotel" schätzen sie auf 100 000 bis 400 000 Mark.In Bremen treffen sich 80 Experten vom heutigen Donnerstag an, um drei Tage lang über Weltraumtourismus zu diskutieren.Darunter sind Vertreter der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, der japanischen und französischen Raumfahrtagenturen NASDA und CNES sowie der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Passagierzahlen von bis zu einer Million pro Jahr sind möglich", glaubt Patrick Collins von der Japanese Rocket Society. Hohe Gewinnspannen machen nach Collins Ansicht auch den Bau spezieller Raumfähren rentabel.Ein auf Weltraumtouristen zugeschnittenes Trägersystem - geschätzte Investitionskosten: 13 Milliarden Mark - müßte über 50 Sitzplätze, große Panoramafenster und genügend Platz zum Schweben verfügen, um den Wünschen der Freizeitastronauten zu entsprechen. Die hohen Kosten werden als Hauptgrund dafür genannt, daß das Projekt frühestens in 20 Jahren verwirklicht werden kann. Von den deutschen Interessenten ist immerhin für sechs von zehn das wichtigste Motiv für einen Ausflug ins All, die Erde einmal ganz entspannt von oben zu betrachten, und 45 Prozent wollen Schwerelosigkeit am eigenen Leib erleben.Ein weiterer Wunsch bleibt allerdings in absehbarer Zeit nicht erfüllbar."Weltraumspaziergänge sind zu riskant", sagt Raumfahrtingenieur Abitzsch. Inzwischen haben auch mehrere Reiseveranstalter ihr Interesse an der Vermarktung von Weltraumreisen bekundet.In den USA forciert jetzt ein schon über zehn Jahre altes Unternehmen für Abenteuerreisen - Society Expeditions aus Los Angeles - die Entwicklung, und auch in Deutschland gibt es einen Fachveranstalter für Raumfahrt."Sobald ein sicheres Trägersystem zur Verfügung steht, bieten wir Touren in die Erdumlaufbahn an", verspricht Hartmut Müller von IP Space Tours.Um diesem Geschäft Schub zu geben, veranstaltet das Syker Unternehmen - es bietet bereits Parabelflüge zum Erleben der Schwerelosigkeit und Übungsstunden im Space-Shuttle-Simulator an - die Expertentagung. Auf dem Kongreß präsentiert dann auch ein japanisches Unternehmen seine Pläne für ein Hotel im Weltall.Das "Space Hotel" soll, wie schon einmal berichtet, Platz für 64 Gäste bieten, die sich jeweils eine Woche im Orbit aufhalten."Es verfügt sogar über Bereiche ohne Schwerelosigkeit", erläutert Misuzu Onuki von der - in Tokio ansässigen - Shimizu Corporation.Auch sei ein Sicherheitssystem geplant, das es ermöglicht, erkrankte Gäste binnen zwei Stunden zur Erde zurückzubefördern.Der Bau des Hotels würde einiges kosten.Allein der Transport der Bauteile würde um die 70 Milliarden Mark verschlingen.

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