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Panorama: Die Hilfe kommt in Gang

Heute aus Toronto Am dringlichsten ist Trinkwasser und die Beseitigung der Leichen – die Angst vor Seuchen wächst.

Rob Ford

, Torontos Skandal-Bürgermeister, sieht sich schon wieder mit Anschuldigungen konfrontiert. Zeugen und Ex-Mitarbeiter gaben bei der Polizei an, sie hätten den 44-Jährigen beim Kokainschnupfen und Feiern mit einer mutmaßlichen Prostituierten beobachtet. Der 2010 gewählte Bürgermeister machte Schlagzeilen wegen eines Videos, das Ford beim Rauchen von Crack zeigen soll. In einem anderen Video drohte Ford wütend und offensichtlich sturzbetrunken, jemanden umzubringen. In der vergangenen Woche gestand der Bürgermeister nach wochenlangem Leugnen seinen Crack-Konsum. Er sei damals betrunken gewesen, fügte er hinzu. Am Mittwoch gab Ford beim Stadtrat von Toronto zu, in den vergangenen zwei Jahren Drogen gekauft zu haben, wies aber Rücktrittsforderungen oder Forderungen nach einer Beurlaubung zurück. Er sei nicht abhängig und habe seine Pflichten nicht vernachlässigt. dpa

Manila/Tacloban - Sechs Tage nach dem verheerenden Taifun „Haiyan“ kommt die Versorgung der Überlebenden immer mehr in Gang. Der US-Flugzeugträger „USS George Washington“ erreichte am Donnerstag die philippinische Insel Samar, wie die US-Marine mitteilte. Weitere Schiffe und Helikopter sollen Hilfsgüter und sauberes Wasser im Katastrophengebiet verteilen. In der besonders stark getroffenen Stadt Tacloban liegen jedoch immer noch Leichen auf den Straßen. Inzwischen hat die philippinische Regierung bestätigt, dass mindestens 4460 Menschen bei der Katastrophe gestorben sind.

Die „USS George Washington“ hat 5000 Marinesoldaten an Bord. Mit sieben weiteren Kriegsschiffen und mehr als 20 Hubschraubern sollen die Hilfsgüter in abgelegene Regionen des Katastrophengebiets gebracht werden. Großbritannien kündigte am Donnerstag an, dass auch der britische Helikopterträger „HMS Illustrious“ unterwegs sei. Wegen der zerstörten Straßen, Häfen und Flugplätze gelangen die dringend benötigten Lebensmittel, Medikamente und Wasseraufbereitungsanlagen aber nur langsam in die Katastrophengebiete.

UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos gab am Donnerstag zu, dass die Hilfe für die Taifun-Opfer bislang viel zu langsam läuft. „Wir haben die Menschen im Stich gelassen“, sagte Amos nach einem Besuch in Tacloban. Die UN-Mitarbeiter seien frustriert, dass sechs Tage nach dem Sturm noch viele Hilfen in der Hauptstadt Manila feststeckten. Amos hoffe auf signifikante Verbesserungen in den kommenden 48 Stunden. Die Regierung hatte bereits am Mittwoch versichert, alle Straßen seien passierbar.

In Tacloban wurden am Donnerstag zahlreiche Leichen in Massengräbern bestattet. Es lagen jedoch immer noch unzählige Todesopfer in den Straßen. Immer wieder würden Behördenvertreter gebeten, an einem Ort „fünf oder zehn Leichen abzuholen. Und wenn wir hinkommen, sind es vierzig“, sagte Bürgermeister Alfred Romualdez. Der Gestank verwesender Leichen wird immer unerträglicher. Die Angst vor Seuchen steigt. Die Stadt brauche dringend mehr Rettungskräfte und schweres Gerät, sagte Romualdez. „Wir können nicht mit demselben Lastwagen morgens Leichen aufsammeln und nachmittags Hilfsgüter verteilen.“ Helfer aus Deutschland, darunter Berliner Mitglieder des Technischen Hilfswerks, verteilen vor allem sauberes Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel wie Seife und Desinfektionsmittel. Neben der Beseitigung der Leichen ist die Aufbereitung von Trinkwasser das dringlichste Ziel. Tsp/AFP/dpa

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