Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden: Das sind die gestohlenen Juwelen
Ein diamantbesetzter Degen, eine Perlenkette, ein Kleinod: Die Polizei hat Fotos der Schmuckstücke veröffentlicht, die in Dresden gestohlen wurden.
Die Polizei Dresden hat Fotos der aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Juwelen veröffentlicht. Noch immer gibt es zwar keinen Überblick darüber, was die Diebe alles mitnahmen aus dem Residenzschloss in Dresden. Bei einigen Schmuckstücken sind sich aber Polizei und das Museum sicher, deshalb sucht sie mit den Fotos nach Hinweisen aus der Bevölkerung.
Museumsdirektor Dirk Syndram und sein Team konnten anhand von Polizeifotos sehen, dass prominente Stücke der Brillant- und Diamantrosengarnitur sowie vom Brillantschmuck der Königinnen fehlen.
Dazu gehören etwa ein Kleinod und ein Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens, die Große Brustschleife, eine Kette aus sächsischen Perlen, eine Epaulette (Schulterstück) und ein mit über 770 Diamanten besetzter Degen.
Die Brillant- und Diamantgarnituren in dem Schatzkammermuseum, das Sachsens Kurfürst August der Starke (1670-1733) eingerichtet hatte, sind für das Museum unersetzlich und für die Diebe unverkäuflich, wie Syndram erklärte.
„Das sind alles Schliffe des 18. Jahrhunderts, man kann solche Steine nicht einfach zu Geld machen.“ Die Historizität und der Erhalt der Schmuckstücke machten deren Wert aus, herausgebrochene Diamanten entwerteten sie. „Es wäre eine Dummheit, das zu machen.“
Die Polizei fragt nun mit den Juwelenfotos: „Wer kann Hinweise zum Verbleib der gestohlenen Gegenstände geben?“ Weitere Fragen an Zeugen der öffentlichen Fahndung: „Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Wer hat verdächtige Personen am Tatort gesehen?“ Zeugen sollen sich direkt an die Polzei Dresden wenden: (0351) 483 22 33.
Eine umfassende Bestandsaufnahme ist erst nach Ende der Spurensicherung möglich. „Sobald der Tatort freigegeben ist, werden wir die Sachen schnellstmöglich bergen und wissen, wie viel von den knapp 100 Objekten, die insgesamt in der Vitrine waren, nicht mehr da sind“, sagte Museumsdirektor Syndram. Die Tat bezeichnete er als „Super-Gau“.
Der Diebstahl ereignete sich am Montagmorgen gegen 5 Uhr. Unbekannte waren in das streng gesicherte Museum eingedrungen und hatten Schmuckstücke aus dem 18. Jahrhundert mit Diamanten und Brillanten gestohlen. Nach Angaben der Ermittler stiegen sie über eines der vergitterten Fenster des Pretiosensaales ins Residenzschloss mitten in der Altstadt ein, gingen gezielt ins Juwelenzimmer und zertrümmerten dort eine der Vitrinen.
Auf einem von der Polizei veröffentlichten Überwachungsvideo sind zwei Einbrecher zu sehen, die mit Taschenlampen den dunklen Raum betreten und mit einer Axt auf die Vitrine mit den kostbarsten Stücken des Juwelenzimmers einschlagen.
Das Grüne Gewölbe soll nun für längere Zeit geschlossen bleiben, sagte Direktor Syndram dem MDR Sachsen am Dienstag. Die anderen Museen im Residenzschloss sollten demnach am Mittwoch wieder öffnen.