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Panorama: Doppelmord: Austausch mit Berlin

Die Germanistin Susanne Zantop war nicht nur eine Expertin für "Kolonialphantasien im vorkolonialen Deutschland" - so der Titel ihres 1999 auf deutsch erschienenen letzten Buches -, für die Literatur des 18. und 19.

Die Germanistin Susanne Zantop war nicht nur eine Expertin für "Kolonialphantasien im vorkolonialen Deutschland" - so der Titel ihres 1999 auf deutsch erschienenen letzten Buches -, für die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts und für Geschlechterforschung. Die Wissenschaftlerin, die in den sechziger Jahren an der Freien Universität Politologie studiert hatte, war auch stark in zwei Programmen engagiert, die Studenten aus Dartmouth einen Aufenthalt in Berlin ermöglichen. Jedes Jahr kommen Deutsch-Studenten für zweieinhalb Monate in die Stadt, wohnen in deutschen Familien und besuchen Kurse in Sprache, Literatur, Geschichte und Theater. Die Seminare werden von deutschen Lehrkräften erteilt und von wechselnden Mitgliedern der Fakultät aus Dartmouth. Zantop war im Rahmen dieses Programms zuletzt 1999 in Berlin, noch im vergangenen Dezember hat sie sich zu Forschungszwecken in der Stadt aufgehalten. "Sie hat sich fast als Wahlberlinerin gesehen und hatte auch eine Wohnung hier", berichtet Konrad Kenkel, ihr Kollege aus Dartmouth, der zur Zeit das Berliner Programm leitet. Als Leiterin der Germanistik-Abteilung betreute Zantop auch den Max-Kade-Lehrstuhl, eine Gastprofessur, auf die deutschsprachige Künstler eingeladen werden; zu ihnen zählten der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann ebenso wie der Autor Peter Rühmkorf und zuletzt der Berliner Filmemacher Jan Schütte. Ihren Doktortitel erwarb Susanne Zantop an der Harvard University. 1993 schaltete sie sich von den USA aus in die Debatte um die Stasi-Vergangenheit von Christa Wolf ein und sammelte Unterschriften zur Verteidigung der Schriftstellerin.

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