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Drei-Schluchten-Damm: Sprengung beseitigt Schutzwall

Mit einer gewaltigen Sprengung unter Wasser ist der temporäre Schutzwall zum Bau des Drei-Schluchten-Staudamms in China beseitigt worden. Mit 192 Tonnen Dynamit wurden die oberen 30 Meter des Dammes weggesprengt.

Peking - Dies berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. In 12 Sekunden seien 190 000 Kubikmeter Beton im Stausee an den Drei Schluchten des Jangtse-Stromes versunken. Damit steht jetzt der volle Wasserdruck auf der 185 Meter hohen und 2309 Meter langen Staumauer für das größte Wasserkraftwerk der Welt.

Der 580 Meter lange und oben acht Meter breite Kofferdamm hatte seit 2003 das Wasser bis zu einer Höhe von 135 Meter gestaut. Er schützte damit auf der Südseite des gigantischen Projektes den Bau des Dammes und des Wasserkraftwerkes. Nach der Sprengung des oberen Teils bleibt ein Wall von etwa 110 Meter Höhe unter Wasser stehen. «Ich war etwas nervös vor der Explosion», sagte Wang Xu'guang, ein Sprengexperte der Akademie der Wissenschaften, und zeigte sich glücklich über den Erfolg der genau geplanten Aktion.

Die Menge Sprengstoff hätte ausgereicht, um 400 zehnstöckige Gebäude zu sprengen, schrieb Xinhua. Ein eingeladener australischer Experte wurde mit den Worten zitiert, es sei «der schwierigste Sprengauftrag der Welt» gewesen. Ein «Blasenvorhang» habe die eigentliche Staumauer vor der Druckwelle geschützt und 50 bis 70 Prozent der Wucht aufgefangen, berichtete Xinhua. Fische seien vorher mit elektrischen Impulsen vertrieben worden.

Nach zwölf Jahren Bauzeit waren die Betonarbeiten an der Staumauer im Mai zehn Monate früher abgeschlossen worden. Wegen der Umweltschäden, der geologischen Risiken und der Umsiedlung von 1,3 Millionen Menschen ist der Damm höchst umstritten. Das Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 85 Milliarden Kilowattstunden kann jetzt 2008 und damit ein Jahr früher als geplant in Betrieb (tso/dpa)

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