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Panorama: Dreifachmord in Arztpraxis aufgeklärt

Tatverdächtiger aus Mannheim ließ sich widerstandslos festnehmen

Heidelberg (dpa). Der Dreifachmord in einer Heidelberger Arztpraxis ist nach knapp sechs Wochen aufgeklärt. Die Polizei nahm am Donnerstagmittag einen 52 Jahre alten Sozialhilfeempfänger unter dringendem Tatverdacht in seiner Wohnung in der Mannheimer Innenstadt fest. Aus Habgier soll er in der Praxis einen Tag vor Heiligabend einen Kinderarzt (61), seine Frau (66) und eine Arzthelferin (24) gefesselt und erdrosselt haben. Die Ermittler waren durch am Tatort gefundene Filterzigarillos auf seine Spur gekommen.

Bei der Vernehmung habe der Tatverdächtige bisher lediglich auf den anonymen Brief verwiesen, der Mitte Januar bei der Heidelberger Polizei eingegangen war, sagte ein Polizeisprecher. Darin habe der Mann sein Geständnis niedergelegt. Nach Überzeugung der Ermittler schrieb der Täter den Brief, um von sich abzulenken. DNASpuren an dem Schreiben stimmten mit solchem vom Tatort überein. Der 52-Jährige lebte allein in seiner Wohnung, hat aber Kinder. Die Fahnder drangen gewaltsam in die Wohnung ein, nachdem er trotz des Klingelns nicht die Tür geöffnet hatte. Er habe sich dann aber widerstandslos festnehmen lassen. „Er hat uns anscheinend erwartet“, sagte ein Polizeisprecher. Fingerabdrücke, die am Tatort gesichert wurden, und eine Speichelprobe hätten den Tatverdächtigen überführt. Der Mann sei von den Ermittlern bereits vor einigen Tagen überprüft worden. Gegen ihn soll nun Haftbefehl erlassen werden.

In dem handgeschriebenen Brief mit vielen Rechtschreibfehlern heißt es unter anderem: „Herr Socko. In Heidelberg war Polizei vor Bank deshalb mit Taxi nach Mannheim zurück. Sie brauchen uns nicht suchen wir Fliegen Wochenende in Heimat zurück.“ Mehrere Spuren wiesen nach Mannheim, wo der Brief abgeschickt worden war. Auch ein rotes Kunststoffseil sowie die Handschellen, mit denen die Mordopfer gefesselt worden waren, waren darunter.

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