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Wlada Kolosowa veröffentlicht im Juli ihr erstes Buch.

© Mike Wolff

Durchstarter 2012: Auf dem Sprung

Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt, doch wir wagen schon eine Prognose: Von diesen Talenten werden wir 2012 noch viel hören.

Wlada Kolosowa, 24

Die Trauer ist groß, und das zu Recht. Ende Dezember erschien auf werbinich die letzte Folge von Wlada Kolosowas Kolumne „Hallo Hobby“. Ein letztes Mal blickte sie auf all die lustigen, abwegigen und adrenalinsteigernden Freizeitaktivitäten zurück, die sie in den vergangenen anderthalb Jahren und 50 Folgen ausprobiert hatte. Seither erreichen uns zahlreiche E-Mails, in denen ihr uns fragt, warum die Kolumne eingestellt wurde. Der Grund ist ganz einfach: Wlada schreibt derzeit ihr erstes Buch, und das verlangt natürlich volle Aufmerksamkeit und Konzentration. „Russland to go: Eine ungeübte Russin auf Reisen“ lautet der Titel, erscheinen wird es im Juli. Es ist der Erfahrungsbericht einer Grenzgängerin zwischen den Kulturen, die zwar seit zwölf Jahren in Deutschland lebt, aber deren Herz noch gelegentlich russisch fühlt. Deswegen hat sich Wlada auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben und ist im vergangenen Jahr zwei Monate durch ihre einstige Heimat gereist. Dabei ist sie drängenden Fragen nachgegangen. Wie zum Beispiel: Schickt es sich, einem Fremden einen selbstgeflochtenen Blumenkranz zu schenken? Ist es möglich, in einer russischen Sauna lebenserhaltende Körperfunktionen am Laufen zu halten? Wie überlebt man Murmansk im Minikleid? All das wird sie uns in ihrem Buch beantworten, wir sind schon gespannt.

Theo Trebs, 17

Das erste Casting vor sechs Jahren war ein Flop, die Rolle bekam ein anderer. Entmutigen ließ sich Theo Trebs dadurch aber nicht, und so klappte es wenig später doch mit der Schauspielerei: In der ZDF-Produktion „Krupp – Eine deutsche Familie“ verkörperte Theo den jungen Alfried Krupp, und das so gut, dass viele weitere Angebote folgten. Neben Größen wie Ulrich Tukur und Josef Bierbichler war er in dem vielfach preisgekrönten Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke zu sehen, es folgte eine Rolle im Horrorfilm „Rammbock“. Kein Wunder also, dass die Juroren des „New Faces Award“ ihn im vergangenen Jahr zum besten Nachwuchsschauspieler kürten. Doch trotz dieses Erfolgs ist Theo, der mit seinen Eltern und vier Geschwistern im brandenburgischen Birkenwerder lebt, ganz bescheiden geblieben. Die Schauspielerei sei für ihn nicht mehr als ein Hobby, betont der Gymnasiast in Interviews. Dieses Hobby nimmt allerdings immer mehr Zeit in Anspruch: In diesem Jahr wird Theo in den „Tatort“-Folgen „Der Wald steht still und schweiget“ und „Fette Hunde“ zu sehen sein, zudem im Fernsehdreiteiler „Unsere Väter – unsere Mütter“. Gedreht wurde im vergangenen Jahr, und so kann sich Theo vorerst wieder der Schule widmen, zurzeit geht er in die 11. Klasse.

Hast du Worte. Wlada Kolosowa (links) schreibt an einem Buch, Tim Bendzko (unten) geht auf Tour.
Hast du Worte. Wlada Kolosowa (links) schreibt an einem Buch, Tim Bendzko (unten) geht auf Tour.

© dapd

Sabine Lisicki, 22

Erfolgreicher hätte das neue Jahr für Tennisspielerin Sabine Lisicki nicht beginnen können: Beim Turnier im neuseeländischen Auckland gewann sie am Montag gegen die Französin Virginie Razzano und steht nun im Achtelfinale. Dort trifft die gebürtige Troisdorferin, die mit ihren Eltern vor neun Jahren nach Berlin zog, auf Landsfrau Mona Barthel. In dem Spiel gelingt Sabine hoffentlich das, was ihr im vergangenen Jahr an selber Stelle noch verwehrt blieb: eine Runde weiterzukommen. Gut wäre das vor allem deshalb, weil sie damit ihrem Ziel, den Sprung in die Top Ten der Frauenweltrangliste zu schaffen, ein Stück näher käme – derzeit wird sie an Position 15 geführt. Wie das Spiel auch ausgehen wird, ein großes Talent ist die Tochter polnischer Spätaussiedler in jedem Fall. Im vergangenen Jahr schaffte sie es in Wimbledon bis ins Halbfinale, und das mit einer Wildcard. Auch wenn sie schließlich an Marija Scharapova scheiterte, so war sie seit Steffie Graf die erste Deutsche, die es in einem Grand-Slam-Turnier so weit gebracht hatte. Und das muss ihr erst mal jemand nachmachen.

Tim Bendzko, 26

Der Bundesvision Song Contest wird dieses Jahr in Berlin stattfinden, dafür hat Tim Bendzko gesorgt. Vergangenen September gewann er den Gesangswettbewerb, der 2005 von Stefan Raab als Gegenentwurf zum Eurovision Song Contest ins Leben gerufen wurde. Gegen Tim waren selbst die Konkurrenten von Kraftklub mit ihrem Beitrag „Ich will nicht nach Berlin“ machtlos. „Wenn Worte meine Sprache wären“, sang der Anti-Rebell aus Friedrichshain und holte damit den Sieg. Mit dem gleichnamigen Debütalbum, das im vergangenen Sommer veröffentlicht wurde, hat er mittlerweile Platin-Status erreicht. Derzeit ist der Musiker mit seiner Band auf Tour, im Februar spielt er an zwei Abenden hintereinander in der Columbiahalle, und wer ihn sehen will, der sollte sich mit dem Ticketkauf beeilen, denn die erste Show ist bereits ausverkauft. Aufgewachsen ist Tim in Köpenick, dort spielte er auch beim 1. FC Union. Obwohl er ein Sportgymnasium besuchte, entschied er sich gegen eine Karriere als Profifußballer. Vielleicht weil er ahnte, dass ihm die Musik mehr liegt. 2009 gewann er einen Talentwettbewerb der Söhne Mannheims, kurz darauf trat er vor 20 000 Zuschauern in der Waldbühne auf und erhielt seinen überfälligen Plattenvertrag.

Von der Rolle. Theo Trebs (oben) ist in zwei „Tatort“-Folgen zu sehen. Hobbyschauspielerin Palina Rojinksi (rechts) bastelt an ihrer DJ-Karriere.
Von der Rolle. Theo Trebs (oben) ist in zwei „Tatort“-Folgen zu sehen. Hobbyschauspielerin Palina Rojinksi (rechts) bastelt an ihrer DJ-Karriere.

© dapd

Palina Rojinski, 26

Palina Rojinski ist beweglich wie Gummi. Das liegt daran, dass sie früher mal rhythmische Sportgymnastik gemacht hat, und das sogar sehr erfolgreich – zwei Mal war Palina deutsche Meisterin. Nebenbei arbeitete sie als Model und wurde so fürs Fernsehen entdeckt: Bei der Sendung „MTV Home“ moderierte sie an der Seite von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, und auch in deren neuer Show „Neoparadise“, die donnerstags auf ZDF neo läuft, ist Palina wieder dabei. Nebenbei probiert sich die gebürtige Russin, die mit ihrer Familie im Alter von sechs Jahren von Sankt Petersburg nach Berlin zog, als Schauspielerin. Ihre erste Rolle übernahm sie in der Kinokomödie „Männerherzen“, bei der Fortsetzung war sie ebenfalls dabei. Zurzeit ist sie in Detlev Bucks neuem Film „Rubbeldiekatz“ zu sehen, an der Seite von Matthias Schweighöfer und Alexandra Maria Lara. Doch ihre geheime Leidenschaft gehört der Musik. Und deshalb kann man Palina auch regelmäßig als DJane in Berliner Clubs erleben. Im „Flamingo“ in Mitte präsentiert sie seit Dezember ihre eigene Partyreihe „Original“ – mit ihrem Freund Schowi, dem ehemaligen Rapper der Massiven Töne.

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