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Panorama: Ehekrieg und Verhandlungen: Medienrummel um Boris Becker in Miami

Alle Versöhnungsversuche sind gescheitert, jetzt stehen sich Boris und Barbara Becker vor Gericht gegenüber. Die erste Gerichtsrunde im Rosenkrieg des einstigen Traumpaars im neuen Jahr findet nun in einem modernen Hochhausgebäude in der sonnigen Touristenmetropole Miami statt.

Alle Versöhnungsversuche sind gescheitert, jetzt stehen sich Boris und Barbara Becker vor Gericht gegenüber. Die erste Gerichtsrunde im Rosenkrieg des einstigen Traumpaars im neuen Jahr findet nun in einem modernen Hochhausgebäude in der sonnigen Touristenmetropole Miami statt. Hier residiert Richter Maynard Gross im 19. Stock und entscheidet über die Fallnummer 0030253.

Am Dienstag wurde Boris Becker am Flughafen von Miami von Fernsehteams empfangen. Der Prozess findet auch in den USA ein großes Medienecho, weil es seit längerer Zeit zwischen den USA und Deutschland Streit um elterliche Kindesentführungen gibt. Bei dem ersten Verfahren, für das am Donnerstag um 10.30 Uhr (16.30 MEZ) nur eine halbe Stunde angesetzt ist, geht es zunächst einmal darum, ob der Ehekrieg vor Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden soll, wie es der dreimalige Wimbledonsieger verlangt hatte. Becker will damit die Kinder schonen, da er bei einem öffentlichen Verfahren um die Sicherheit seiner Kinder fürchtet. Sie hätten bereits Todes- und Entführungsdrohungen erhalten, argumentiert der 33-Jährige.

Doch von den Drohungen will Barbara nichts wissen. Sie fordert ein öffentliches Verfahren und sieht dadurch auch keine größere Gefahr für den sechsjährigen Noah Gabriel und den einjährigen Elias Balthasar, die gut bewacht würden. Zudem haben die Beckers in Miami einen großen Vorteil. Sie werden auf der Straße deutlich seltener erkannt als in Deutschland. In Miami wird Barbara Becker allenfalls von deutschen Touristen oder Kameraleuten mal beim Einkaufen gesichtet. Für die meisten Amerikaner ist Barbara Becker nur eine unbekannte Schöne. Ihr Appartment liegt zudem auf dem kleinen Fisher Island, die nur über eine Fähre erreichbar ist. Das ist eine so genannte "gated community", wer nicht nachweisen kann, dass er dort wohnt oder eingeladen ist, darf nicht mit.

Nach dem gerichtlichen Vorgeplänkel am 4. Januar geht es dann am 8. Januar schon eher zur Sache. Offiziell geht es dabei nach Angaben einer Gerichtssprecherin in Miami um Barbara Beckers Antrag auf die Freigabe von Geldern für ihren augenblicklichen Unterhalt. Doch könne der Richter dabei auch schon weiter gehende Entscheidungen treffen. Der Tennisstar hatte die Rückführung seiner Kinder aus den USA nach Deutschland beantragt. Zudem will er den Scheidungskrieg auch in München und nicht in Miami ausfechten. Während Barbara Becker den Lebensmittelpunkt der Familie in Florida sieht, erklärt Boris Becker, die Familie habe die letzten Jahre in München ihren Hauptwohnsitz gehabt.

Für Boris Becker hätte ein Gerichtsstand Florida den Nachteil, dass amerikanische Richter Ehevereinbarungen nicht unbedingt als bindend betrachten und zu deutlich großzügigeren Abfindungen neigen als ihre deutschen Kollegen. Auch könnte Barbara Becker nach Angaben eines Experten schon in der Trennungsphase von einem US-Gericht eine hohe Summe als Unterhaltsabfindung zugesprochen bekommen.

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