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Hulk Hogan hatte argumentiert, das Video habe seine Privatsphäre verletzt und ihm psychisch zugesetzt.

© AFP

Ehemaliger US-Wrestler: Hogan erhält 28 Millionen als Entschädigung für Sexvideo

Nach dem Prozess um ein Sexvideo mit Hulk Hogan hat sich das insolvente US-Klatschportal Gawker mit dem Ex-Wrestler auf eine Zahlung von umgerechnet 28 Millionen Euro geeinigt.

Der ehemalige US-Wrestler Hulk Hogan erhält mindestens etwa 28 Millionen Euro (31 Millionen Dollar) als Entschädigung für die Veröffentlichung eines heimlich gedrehten Sex-Videos. Der 63-Jährige stimmte einem Vergleich mit dem Betreiber der inzwischen eingestellten US-Klatschwebsite Gawker zu, wie am Mittwoch aus Gerichtsdokumenten hervorging. Der Gründer der gleichnamigen Mediengruppe, Nick Denton, bestätigte die Einigung in seinem Blog.

Gawker war im März wegen der Veröffentlichung des Sex-Videos von einem Gericht im US-Bundesstaat Florida zu einer Entschädigungszahlung von 140 Millionen Dollar (gut 126 Millionen Euro) an Hogan verurteilt worden. Die Gawker-Anwälte beriefen sich vergeblich auf das Recht auf freie Meinungsäußerung. Im Juni meldete Gawker dann Insolvenz an, Ende August stellte die Klatschwebsite ihren Betrieb ein. Andere Teile der Mediengruppe wurden derweil vom spanischsprachigen US-Konzern Univision für eine Summe von 135 Millionen Dollar übernommen.

Sein Unternehmen habe darauf verzichtet, vor ein Berufungsgericht zu ziehen, obwohl er damit gerechnet habe, dass die ursprünglich verhängte Strafe "reduziert oder aufgehoben" worden wäre, erklärte Denton. Er habe aber einen "langwierigen und teuren Prozess" vermeiden wollen, fügte er mit Blick auf den aus Deutschland stammenden Internet-Milliardär Peter Thiel hinzu, der die Klage gegen Gawker finanziell unterstützt hatte.

Thiel hatte im Mai in einem Interview enthüllt, dass er den Prozess gegen die Klatschwebsite unterstütze, die ihn als homosexuell "geoutet" hatte. Den Vorwurf der "Rache" an "Gawker" wies er dabei zurück und sprach stattdessen von "Abschreckung". Das Vorgehen des Gründers des Online-Bezahldienstes PayPal rief jedoch Kritik von Unterstützern der Pressefreiheit hervor, die Befürchtungen äußerten, der Einflussnahme auf unliebsame Medien könne durch den Fall weiter Vorschub geleistet werden.

In dem jahrelangen Rechtsstreit ging es um ein eine Minute und 41 Sekunden langes Video, das Hogan, der bürgerlich Terry Bollea heißt, beim Sex mit der Frau eines Freundes zeigt. Gawker hatte die Aufnahmen im Oktober 2012 veröffentlicht und ein halbes Jahr im Netz gelassen, obwohl Hogan mehrfach verlangt hatte, sie zu entfernen. Die Geschworenen waren in dem Prozess den Argumenten des früheren Wrestlers gefolgt, wonach die Veröffentlichung des Videos seine Privatsphäre verletzt und ihm psychisch zugesetzt habe. (AFP)

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