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Eigentumsstreit: Yacht von Saddam Hussein gibt Frankreichs Justiz Rätsel auf

Die französische Justiz hält die Yacht von Iraks Ex-Staatschef Saddam Hussein unter Verschluss, die ein Unternehmen mit Sitz auf den Kaiman-Inseln verkaufen will. Bagdad behauptet dagegen, das Schiff gehöre dem irakischen Staat.

Ein Eigentumsstreit um die Yacht des ehemaligen irakischen Staatschefs Saddam Hussein beschäftigt derzeit die französische Justiz. Das Handelsgericht von Nizza konnte bislang nicht klären, wem das beschlagnahmte Luxusschiff gehört. Aus keinem Schriftstück gehe hervor, dass tatsächlich der König von Jordanien der Besitzer der "Ocean Breeze" sei, wie eine Firma namens Sudeley behauptet. Das Unternehmen mit Sitz auf den Kaiman-Inseln hatte die Yacht für knapp 24 Millionen Euro über einen Mittelsmann zum Verkauf angeboten.

Anwälte der Firma argumentierten vor Gericht, Saddam Hussein - der vor mehr als einem Jahr hingerichtet wurde - habe die 1981 gebaute Yacht zu Lebzeiten dem König von Saudi-Arabien geschenkt. Dieser habe sie wiederum dem jordanischen König Abdullah überlassen. Ein Berater des irakischen Staats in Paris forderte, das Schiff müsse dem Irak zurückgegeben werden, weil dieser es seinerzeit bezahlt habe. Er verdächtigte die Familie Saddam Husseins, hinter der Firma Sudeley zu stehen.

Das 82 Meter lange Schiff ankert seit Monaten zwischen Nizza und Saint-Jean-Cap-Ferrat an der Côte d'Azur; im Januar beschlagnahmte es die französische Justiz. Das Gericht setzte für Ende Mai einen weiteren Termin an, um zu klären, wem die "Ocean Breeze" gehört. Die Yacht verfügt neben mehreren Schwimmbecken und Saunen auch über einen Gebetsraum und einen Raketenwerfer. (jvo/AFP)

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