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Panorama: Eilige Fahrt nach Rom

Reisemöglichkeiten zu Trauerfeiern für den Papst

Um auf eine persönliche Art Abschied von Johannes Paul II. zu nehmen, verspüren vielleicht nicht nur gläubige Katholiken das Bedürfnis, in diesen Tagen selbst nach Rom zu reisen. Die Stadt stellt sich nicht nur auf die offiziellen Trauerfeiern und gäste ein, sondern auch auf sehr viele Menschen, die im Gedenken an den verstorbenen Papst jetzt nach Rom kommen werden.

Die Nachfrage für Flugreisen an den Tiber hielt sich jedoch bei den internationalen Luftverkehrsgesellschaften am Sonntag noch in Grenzen. Bei Alitalia prüfte man am Nachmittag, ob es notwendig sei, Zusatzflüge aufzulegen. Ob bereits am Montag eine Entscheidung fallen werde, vermochte Firmensprecher Manuele Palpacelli allerdings noch nicht zu sagen.

Die kurzfristig bei Alitalia zu buchenden Tarife lagen übrigens deutlich unter den angebotenen Preisen der Billigflieger. Ab Berlin, das von der italienischen Fluggesellschaft nur über Mailand mit Rom verbunden wird, war das Rückflugticket für den Abflug am Montagmorgen für 206 Euro zu haben. Der Nonstopflug ab Düsseldorf kostet 172 Euro.

„Das Buchungsverhalten ist bisher normal“, sagt Peter Hauptvogel von der Air Berlin, die fast alle deutschen Verkehrsflughäfen mit Rom verbindet und damit das größte Angebot hat. Auf fast allen Flügen in dieser Woche waren gestern noch Platzkontingente vorhanden. Wer heute für zwei Tage ab Berlin starten wollte, bekam das Ticket für 398 Euro. „Sollte sich die Nachfrage dramatisch erhöhen, werden wir einzelne Zusatzflüge auflegen“, versicherte der Sprecher.

Auch bei der Deutschen Lufthansa, bei der gestern um 14 Uhr eine große Jubiläumsaktion mit halben Flugpreisen für Aprilflüge endete, gab es kein besonders auffälliges Interesse für Rom. „Unser normales Fluggerät reicht aus“, meinte Firmensprecher Stefan Schaffrath.

Bei Germanwings (ab Köln/Bonn und Stuttgart) sowie bei Hapag-Lloyd-Express (Hannover) waren gestern ebenfalls noch ausreichend Buchungsmöglichkeiten für alle Rom-Flüge vorhanden. Selbst der irische Billigflieger Ryanair hatte für jeweils 228 Euro noch Plätze frei, um heute für zwei Tage von Frankfurt-Hahn nach Rom zu starten.

Organisierte Pilgerreisen, wie sie möglicherweise von Spezialveranstaltern im süddeutschen Raum in diesen Tagen schnell aufgelegt werden, sind für Berlin nicht absehbar. Wer heute oder in den kommenden Tagen in die heilige Stadt möchte, wird wohl improvisieren müssen: Hotel über das Reisebüro oder im Internet reservieren, Flug, Bahn- oder Busfahrt buchen oder sich ins eigene Auto setzen und starten.

An freien Hotelzimmern mangelt es in Rom im April noch nicht. Diverse Reservierungssysteme im Internet wiesen gestern noch Kapazitäten in allen Kategorien aus: Vom Zwei- Sterne-Haus, wo man 30 Euro fürs Doppelzimmer bezahlt (Hotel Positano an der Via Palestro) bis zu den Luxusquartieren mit der nach oben offenen Preisskala. Erst im Mai, der klassischen Zeit für Kurzurlaube in Rom, erwartet die Reiseindustrie unter Umständen Engpässe.

Wer jetzt noch versuchen will, für diese oder die kommenden Wochen eine reguläre Städtereise nach Rom zu buchen, wird unter Umständen kein Glück haben. „Ausgebucht“, meldet das Berliner Unternehmen Weichert Reisen. Beim Last-Minute-Anbieter Ltur war das Kombinationspaket „Rom – Flug und Hotel“ im Zeitraum 4. bis 8.April für den Abflugort Berlin gestern ebenfalls schon nicht mehr im Angebot. Es könnte also schnell gehen, dass die Kapazitäten enger werden.du-/gws

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