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Panorama: Ein Toter bei erneuter Unwetter-Nacht

HAMBURG (AP). Mit Hagelkörnern in der Größe von Markstücken, in der Schweiz gar in einer Größe von Hühnereiern, starken Regengüssen und Sturmböen hat sich der Sommer erneut von einer unangenehmen Seite gezeigt.

HAMBURG (AP). Mit Hagelkörnern in der Größe von Markstücken, in der Schweiz gar in einer Größe von Hühnereiern, starken Regengüssen und Sturmböen hat sich der Sommer erneut von einer unangenehmen Seite gezeigt. In der Nacht zum Dienstag entstanden wieder Millionenschäden durch Blitzschläge, umgestürzte Bäume und Überflutungen. Ein Mann starb, mehrere Menschen wurden verletzt. Besonders betroffen waren in Deutschland diesmal Bayern, Berlin und das Erzgebirge in Sachsen.Das Gewitter-Chaos wird vielen Menschen vermutlich weitere schlaflose Nächte bescheren. Die Meteorologen gaben erst für Donnerstag Entwarnung. Dann muß Tief "Henrik" mit seiner feuchter Meeresluft dem Hoch "Quella" weichen.Besonders tragisch endete die Unwetter-Nacht zum Dienstag für einen Mann im Mittleren Erzgebirgskreis: Der 60jährige stand auf der Terrasse seines Wochenendhauses, als sich von einem nahegelegenen Hang ein Sturzbach löste und ihn etwa 250 Meter weit mitriß. Der Mann erlitt einen Herzschlag und konnte nur noch tot geborgen werden.Binnen 24 Stunden fielen in der Region bis zu 160 Liter Regen je Quadratmeter. 16 Menschen verloren ihr Zuhause. Ihre Häuser wurden derart stark von den Regenmassen unterspült, daß Einsturzgefahr besteht. Das Land Sachsen sagte den Unwetteropfern am Dienstag unbürokratische Hilfe zu. In Leipzig prasselten Hagelkörner mit drei bis vier Zentimetern Durchmesser nieder, ebenso im Allgäu bei Pfronten-Ried.Vor allem Blitze machten die Nacht für viele Menschen in Süddeutschland zum Alptraum. So brannten mehrere landwirtschaftliche Anwesen in der Oberpfalz und in Oberfranken nieder. Eine Polizeidienststelle und eine Lagerhalle im Landkreis Wunsiedel sowie ein Brauerei-Gebäude im Landkreis Hof gingen ebenfalls in Flammen auf.Der Westen wurde von der zweiten Unwetter-Nacht weitgehend verschont. Einzig im Saarland führten erneute starke Regengüsse zu Störungen im Telefonnetz und der Überflutung von Kellern und Straßen.Kritisch könnte es nach Einschätzung der Wetterkundler jetzt noch einmal in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen werden. Dort kann sich der Himmel bis Donnerstag immer wieder kräftig verdunkeln. Regengüsse sind erneut möglich. Im Norden und in der Mitte Deutschlands bleibt es bei Temperaturen um 20 Grad Celsius dagegen weitgehend trocken. Erst wenn Hoch "Quella" von Donnerstag an große Teile Mitteleuropas erobert, setzen sich wieder Sonnenschein und wärmere Temperaturen in ganz Deutschland durch. Mit 18 bis 26 Grad soll es spätestens am Freitag wieder angenehmer werden. Pünktlich zum Wochenende steigt das Thermometer dann weiter auf bis zu 19 Grad an der Küste und 27 Grad am Oberrhein. Schatten spenden dann nur noch vereinzelte Wolkenfelder über dem norddeutschen Tiefland.Gewitterstürme und Hagel in der Größe von Hühnereiern haben in der Nacht zum Dienstag in der West- und Nordwestschweiz Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Der Hagel zerstörte Hausdächer und Fenster und erschlug Schafe.Am heftigsten wütete der Hagel in den Berner Regionen. Bei vielen Autos gingen die Scheiben in die Brüche, die Wagen bekamen Beulen.

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