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Panorama: Eine Band übt Verzicht

Wegen Sars sagen Rolling Stones Konzerte in China ab

Peking. Die Rolling Stones haben wegen der Verbreitung der tödlichen Lungenerkrankungen kurzfristig zwei Konzerte in Hongkong abgesagt. Die Zunahme der Infektionen und Todesfälle in der ehemaligen britischen Kronkolonie hätten zu „Bedenken für die Sicherheit“ der Fans und Bandmitglieder geführt, sagte eine Sprecherin der Band in Los Angeles. Die Absage kam kurz vor dem für Freitag geplanten Konzert in Hongkong. Die Auftritte in Shanghai und Peking in der kommenden Woche würden stattfinden, hieß es weiter.

In China wurden unterdessen neue Fälle des Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) bekannt. In Taiyuan, der Provinzhauptstadt von Shanxi, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua vier Erkrankungen. Zwei der Infizierten seien mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. In Peking wurden bisher zehn Fälle registriert, darunter drei Todesfälle. Chinas Regierung hatte am Mittwoch erstmals zugegeben, dass sie die im November in Südchina ausgebrochene Krankheit nicht in den Griff bekommt. Insgesamt sind in China mindestens 800 Menschen infiziert. 34 Menschen sind an der Erkrankung gestorben, der Großteil in der Südprovinz Guangdong. Chinas Staatsmedien, die Sars in den vergangenen Wochen totgeschwiegen haben, hielten auch am Donnerstag die Bevölkerung in Unwissenheit. In den Abendnachrichten wurde die dramatische Zunahme der Erkrankungen in China nicht erwähnt. Die Pekinger Morgenzeitung berichtete in einer Kurzmeldung im hinteren Teil des Blattes über die drei Todesfälle in der Hauptstadt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte mit, dass die Ausbreitung des Erregers in Südchina vermutlich ihren Höhepunkt überschritten habe.

Weltweit sind bisher 1300 Menschen an den mysteriösen Lungenentzündungen erkrankt und 50 gestorben, die meisten in Asien. Viele der Infizierten sind Ärzte und Mitarbeiter in Krankenhäusern. Bisherigen Informationen zufolge kann Sars nur durch enge menschliche Kontakte übertragen werden.

Harald Maass

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