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Einsturz des Stadtarchivs: Kölner Verkehrs-Betriebe bestreiten Versäumnisse vor Einsturz

Wurde bei dem Bau der U-Bahn, der möglicherweise den Einsturz des Stadtarchivs in Köln auslöste, nicht ausreichend kontrolliert? Die Verkehrsbetriebe verteidigen sich: Der Einsturz sei nicht vorhersehbar gewesen.

"Wir haben alle Untersuchungen durchgeführt, die die Regeln der Technik erfordern", sagte der KVB-Projektleiter für den U-Bahn-Bau, Rolf Papst, am Freitag bei einer Pressekonferenz. Der Einsturz habe sich schlichtweg nicht angekündigt. Wenn man zehn Minuten vor dem Einsturz gemessen hätte, hätte mit Sicherheit auch noch nichts darauf hingedeutet, sagte Papst.

Nach einem Bericht der "Kölnischen Rundschau" haben die KVB die Bodenverhältnisse in der Nähe des Archivgebäudes während der Tunnelarbeiten nicht überwacht. Lediglich vor Ausschreibung des Projekts und vor Baubeginn sei der Boden stichpunktartig untersucht worden.

Experte: Kontrolle hätte Unglück nicht verhindern können

Der Kölner Geotechniker Professor Josef Steinhoff sagte dazu auf Anfrage, eine laufende Kontrolle des Erdreichs hätte die Katastrophe nicht verhindern können. "Das kann keinerlei Rolle spielen", sagte er. Bei dem Einsturz müsse man von einem Wassereinbruch in der Baugrube ausgehen, in der ein unterirdischer Bahnhof entstehen sollte. Ein Wassereinbruch sei aber vorher nicht kalkulierbar, sagte Steinhoff. "Ein Wassereinbruch ist ein plötzliches Ereignis. Der Boden wird dabei so flüssig wie Wasser aus dem Wasserhahn. Das ist ein Versagen ohne Vorankündigung." Für ihn ist eine Schwachstelle an der betonierten Schachtwand wahrscheinlich - das ist die Wand, die das Erdreich von der Erdoberfläche bis zum Baugrund stützt. (jnb/dpa)

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