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Dschungelshow

© dpa

Ekel-Show: Dschungelcamp geht in die vierte Runde

In Australien herrscht in diesen Tagen an einem geheim gehaltenen Ort an der Gold Coast Ausnahmezustand. Durch den Urwald werden Kabel gezogen, Kameras aufgebaut und Versorgungspfade angelegt. Von diesem Freitag an strahlt RTL 16 Tage hintereinander die vierte Runde seiner Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" aus.

Gesucht wird der neue "Dschungelkönig", der die würdige Nachfolge von Costa Cordalis, Désirée Nick und Ross Antony aus den Vorjahren antreten soll. Als geheime Verschlusssache behandelt RTL auch die Namen der zehn Kandidaten, die sich bereits zum größten Teil in einem Luxushotel, zweieinhalb Stunden Fußmarsch vom Camp entfernt, befinden. Der Sender will wie immer erst einen Tag vor Sendestart die "Stars" bekannt geben, die sich für die Urwaldgaudi zur Verfügung stellen. Dabei hat die Boulevardpresse in den vergangenen Wochen scheibchenweise Kenntnis von Teilnehmern erhalten, nach und nach jeweils exklusiv darüber berichtet und damit das öffentliche Interesse für die Ekel-Show geschürt, in der Ungeziefer und Reptilien zur Tagesordnung gehören.

Nach bisherigen Veröffentlichungen sind im Dschungelcamp dabei: Schauspielerin Ingrid van Bergen, TV-Moderator Peter Bond, Schauspieler Günther Kaufmann, Moderatorin Gundis Zambo, Schauspieler Michael Meziani, Wiens Societyfrau Christina Lugner, Eisläufer Nobert Schramm, Model Nico Schwanz, "Deutschland sucht den Superstar"-Kandidat Lorenzo und Moderatorin Giulia Siegel. RTL bestätigt vorerst die Namen nicht. Bei ein paar von ihnen handelt es sich um Personen, die akute finanzielle Probleme haben sollen. Ingrid van Bergen (77) legt Wert darauf, nicht die "liebe Omi" zu spielen. Dem Kölner "Express" sagte sie: "Ich bin schließlich berühmt und berüchtigt dafür, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme."

Indikator für den weiteren Verlauf des neuen TV-Jahrs

Für RTL ist die Dschungelshow der Aufgalopp in das neue TV-Jahr - die Werbeausbuchungen in der neuen Staffel sind ein wichtiger Indikator für den weiteren Verlauf 2009. Alle Branchen seien in der Sendung gut vertreten, da es sich um eine Comedy handele, sagt eine Sprecherin des RTL-Vermarkters IP Deutschland. Früher hatte es aus mehreren Industriezweigen Vorbehalte gegeben. Die Sprecherin bremst jedoch zu hoch gesteckte Erwartungen. "Bei der Show handelt es sich um eine Event-Programmierung, die nicht den üblichen Regularien unterworfen ist", sagt sie. Deswegen diene die Sendung nicht als Maßstab für das Werbejahr 2009, von dem Experten fürchten, es werde schwer unter der Rezession leiden.

Die Kandidaten müssen sich wie jedes Jahr im Dschungelcamp, das auch von anderen TV-Stationen für ihre Stars genutzt wird, verschiedenen Prüfungen unterziehen. Aus den vergangenen Jahren ist dem Publikum noch im Gedächtnis, wie der "Superstar"-Teilnehmer Daniel Küblböck in einem Kakerlakenbad selbstmitleidig wimmerte oder wie die Kabarettistin Désirée Nick vollmundig Känguruhoden zu sich nahm. Das Publikum wird dazu aufgerufen, wie üblich mit kostenpflichtigen Anrufen für seinen Lieblingskandidaten abzustimmen. Wer die meisten Stimmen auf sich vereint, darf sich in der letzten Ausgabe der Show die Krone aufs Haupt setzen.

Im vergangenen Jahr schalteten durchschnittlich 4,90 Millionen Zuschauer jede Ausgabe der Show ein. Das Finale lag bei 6,44 Millionen. Wichtig war für RTL der Marktanteil unter den für die werbetreibende Industrie relevanten 14- bis 49-jährigen Zuschauern, der bei 31,8 Prozent lag. Für Moderatorin Sonja Zietlow, die neben Dirk Bach durchs Programm führt, kommt eine persönliche Teilnahme nicht in Frage: "Ich würde auch nicht zum Tanzen gehen oder Eiskunstlaufen oder was es sonst so an Prominenten-Übungen gibt. Das ist nicht so meins."

Carsten Rave[dpa]

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