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El-Sherbini-Prozess: Staatsanwalt will Angeklagten lebenslang in Haft sehen

Im Prozess um die tödliche Messerattacke auf die Ägypterin Marwa El-Sherbini fordert die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für den mutmaßlichen Täter. Der Angeklagte Alex W. habe die Tat kaltblütig geplant.

Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess um den Mord an der Ägypterin Marwa El-Sherbini eine lebenslange Freiheitsstrafe für den  Angeklagten Alex W. gefordert. Oberstaatsanwalt Frank Heinrich plädierte am Montag vor dem Dresdner Landgericht außerdem dafür, die besondere  Schwere der Schuld festzustellen, was eine Freilassung nach 15 Jahren erheblich erschweren würde. Der Angeklagte  habe vor den Augen des dreijährigen Sohnes "eiskalt wie ein Killer" dessen Mutter "niedergemetzelt" und den Vater schwer verletzt, sagte Heinrich. Alex W. habe die Tat kaltblütig geplant und von Anfang an beide töten wollen.

Als Mordmerkmale stellte der Staatsanwalt Heimtücke und niedere Beweggründe fest. Das Motiv sei "bloßer Hass auf Nicht-Europäer und Moslems". Der Angeklagte habe "mit aller Kraft, ruhig und konzentriert, aber schnell" auf Marwa El-Sherbini und ihren Mann  eingestochen.

Der arbeitslose Spätaussiedler muss sich seit dem 26. Oktober wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung vor der Schwurgerichtskammer verantworten. Laut Anklage hat er die 31-jährige Schwangere bei einer Berufungsverhandlung wegen Beleidigung brutal niedergestochen und ihren Mann, der sie schützen wollte, lebensgefährlich verletzt. Marwa El-Sherbini, die von Alex W. ein Jahr zuvor auf einem Spielplatz beleidigt worden war, starb vor den Augen ihres dreijährigen Sohnes. (sf/dpa)

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