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Emsdetten: Neubeginn nach Amoklauf

Sieben Wochen nach dem Amoklauf eines 18-jährigen Schülers im westfälischen Emsdetten hat die Geschwister-Scholl-Schule erstmals wieder ihre Türen für Schüler, Eltern und Gäste geöffnet.

Emsdetten - Mehrere Gebäudeteile waren nach Angaben der Stadt Emsdetten für rund 300.000 Euro renoviert worden. "Das war nicht nur eine Sanierung der Schäden, sondern eine komplette Neugestaltung, damit für die Schüler eine Wohlfühlatmosphäre entsteht", sagte Bürgermeister Georg Moenikes.

Am Dienstag sollte der Unterricht für die 700 Schüler wieder beginnen. "Was die Schüler jetzt brauchen, ist eine gewisse Form von Normalität", sagte Schulleiterin Karola Keller. Bei dem Amoklauf am 20. November waren 37 Menschen verletzt worden, der 18 Jahre alte Täter hatte sich selbst getötet.

Nichts erinnert mehr an den Amoklauf

Viel Farbe und viel Licht seien Ziel der Renovierung gewesen, erklärte Moenikes. Ersetzt wurde der frühere graue Waschbeton, der bei dem Amoklauf durch Rauchpatronen geschwärzt wurde. Böden und Decken wurden erneuert, zersplitterte Fensterscheiben ausgetauscht. Überlegungen zur Einrichtung eines Gedenkraumes habe die Schule wegen der knappen Zeit hinten angestellt, sagte Keller: "Wir wollen vermeiden, in Aktionismus überzugehen, nur um Ansprüchen von außen gerecht zu werden." In den nächsten Wochen wollen Schüler und Lehrer gemeinsam überlegen, ob und wie sie an den Amoklauf vom 20. November erinnern wollen.

Viele Schüler, Eltern und Lehrer nutzten die Möglichkeit, das Gebäude noch vor dem ersten Unterrichtstag zu besichtigen. "Für mich ist das Ereignis keine richtige Belastung mehr, weil man sich in den neuen Räumen wohlfühlen kann", sagte der 16-jährige Markus. "Es ist zwar das gleiche Gebäude, aber es erinnert nichts mehr an den Amoklauf", meinte die 14-jährige Lara.

Am Dienstag wollte die Schule den Unterrichtsbeginn mit einem ökumenischen Gottesdienst einleiten.

(tso/dpa)

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