zum Hauptinhalt

Panorama: Entschädigung für Absturzopfer vom Bodensee

Ein Hilfsfonds soll langwierige Prozesse vermeiden

Stuttgart (dpa). Ein Jahr nach der Flugzeugkatastrophe vom Bodensee haben die Schweizer Flugsicherung Skyguide, Deutschland und die Schweiz eine Vereinbarung für einen Entschädigungsfonds unterzeichnet. Das gab SkyguideAnwalt Alexander von Ziegler am Freitag bekannt. Das monatelange Ringen um Entschädigungszahlungen ist damit vorerst beendet. „Es ist nun ein Grundstein für eine Gesamtlösung für alle Geschädigten gelegt“, sagte von Ziegler. Der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff, der in den Verhandlungen als Rechtsanwalt zwischen Deutschland und der Schweiz vermittelt hat, betonte, dass durch den Fonds „jahrelange Prozesse mit ungewissem Ausgang“ vermieden würden.

Bei dem Unglück waren am 2. Juli vergangenen Jahres 71 Menschen ums Leben gekommen, nachdem eine Passagiermaschine der Bashkirian Airlines und eine DHL-Fracht-Boeing kollidiert und bei Überlingen abgestürzt waren. Die Ursache ist noch ungeklärt. Nach den bisherigen Ermittlungen der Bundesstelle für Flugunfall-Untersuchung hatte der Fluglotse im Zürcher Tower mit massiven technischen Problemen zu kämpfen. Falls eine Mitschuld der Piloten nachgewiesen werden kann, sollen sich auch die betroffenen Fluggesellschaften am Schadenersatzfonds beteiligen.

Welche Summe dieser Fonds umfassen wird, ist noch nicht bekannt. Einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“, nach dem Deutschland und möglicherweise auch die Schweiz je zehn Millionen Dollar beitragen, bestätigte Skyguide-Anwalt Alexander von Ziegler nicht. Der Bund zahlt jedoch nach Angaben von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) in jedem Fall in den Fonds ein, „um endlich die Voraussetzungen für eine angemessene und unbürokratische Hilfe für die Hinterbliebenen zu schaffen“.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false