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Suchteams der Polizei in Portugal

© dpa/Joao Matos

Update

Keine Details über mögliche Funde bekannt: Polizei beendet erneute Suchaktion im Fall Maddie

Das Bundeskriminalamt hatte kürzlich überraschend um die erneute Suche gebeten. Die damals vierjährige Maddie war vor 16 Jahren im Süden Portugals spurlos verschwunden.

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Im Fall Madeleine „Maddie“ McCann hat die portugiesische Polizei ihre mehrtägige Suchaktion an einem Stausee im Süden Portugals beendet. „Das zusammengetragene Material wird den deutschen Behörden übergeben“, teilte die Kriminalpolizei am Donnerstag mit. Sie nannte allerdings weder Details zu den Funden noch zum konkreten Ziel der Aktion

Die erneute Suchaktion im Fall der vor 16 Jahren im Süden Portugals spurlos verschwundenen kleinen Madeleine McCann sorgt über die Grenzen Europas hinaus für Aufsehen. Zum Auftakt der Operation hatten sich am Dienstag Dutzende von Journalisten und Kameraleuten aus aller Welt vor Ort versammelt, darunter ein Team des brasilianischen TV-Senders RecordTV.

Die eilig Angereisten konnten aber nur wenig sehen, denn das Suchgebiet wurde von den Behörden weiträumig abgesperrt - und darüber herrschte absolutes Flugverbot auch für Drohnen. Am Mittwoch geht die Suche weiter. Nach Mitteilung der Kriminalpolizei Portugals soll sie „einige Tage“ dauern.

Die neue Suche fand in der Algarve am Arade-Stausee statt - rund 50 Kilometer nordöstlich von der Ferienanlage des Badeortes Praia da Luz, aus der das britische Mädchen am 3. Mai 2007 kurz vor seinem vierten Geburtstag spurlos verschwand.

Den amtlichen Angaben zufolge läuft die Suche auf Bitte des Bundeskriminalamtes (BKA). Neben einheimischen und deutschen Beamten waren am Dienstag Medienberichten zufolge auch britische Polizisten vor Ort.

Die vermisste Madeleine McCann
Die vermisste Madeleine McCann

© dpa/pa

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Polizisten zum Teil mit Unterstützung von Spürhunden den Uferbereich des Stausees durchkämmten. Taucher fuhren mit einem Schlauchboot auf den See hinaus. Dutzende Fahrzeuge und Spezialisten waren an dem Einsatz beteiligt, blaue Zelte dienten als Koordinationszentrum.

Was genau die neue Suche ausgelöst hat, blieb zunächst unbekannt. Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die in dem Fall gegen einen vorbestraften Deutschen wegen Mordverdachts ermittelt, sagte der Deutschen Presse-Agentur nur, die Aktion beruhe auf „Entwicklungen in jüngster Zeit“. Die portugiesische Polizei teilte ihrerseits mit, erst nach Abschluss der Suche werde es weitere Informationen geben.

Die Eltern hatten Maddie und ihre beiden jüngeren Geschwister an jenem verhängnisvollen Tag vor gut 16 Jahren im Appartement gelassen, als sie in einem nahe gelegenen Restaurant mit Freunden zu Abend aßen. Seitdem fehlt von Madeleine jede Spur.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Mädchen von dem heute 46 Jahre alten Christian B. entführt und ermordet wurde. Es gebe viele Hinweise, aber die Beweiskette sei nicht geschlossen, hieß es häufig von der Staatsanwaltschaft. Es gelte der Grundsatz der Unschuldsvermutung. Der deutsche Anwalt des Verdächtigen wollte die neuen Entwicklungen in Portugal auf dpa-Anfrage nicht kommentieren. Eine Leiche wurde nie gefunden. (dpa)

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