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Dengue

© AFP

Epidemie: Zahl der Dengue-Toten in Rio steigt weiter

Eine Dengue-Epidemie im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro hat in diesem Jahr schon mindestens 67 Menschen das Leben gekostet. In den Krankenhäusern sieht es aus "wie in Horrorfilmen".

Allein in der Metropole Rio de Janeiro sind in den vergangenen drei Tagen mindestens 13 Todesopfer gezählt worden. Die Zahl der Toten kletterte damit in der Stadt am Zuckerhut seit Jahresanfang auf 44. Die bislang schlimmste Dengue-Epidemie erlebte Rio 2002. Damals starben im gesamten Bundesstaat 90 Menschen an der durch Mücken übertragenen Krankheit.

Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva klagte bei einem Besuch in Rio, dass Bund, Land und Gemeinde für die Epidemie verantwortlich sind. Man muss das Dengue-Fieber bekämpfen, "bevor die Mücken die Menschen stechen, denn nach dem Stich wird die Sache sehr heikel", meinte Lula, der die Menschen und Behörden zu mehr Reinigungsaktionen auch auf verlassenen Grundstücken aufrief.

Rio fordert Kinderärzte aus anderen Landesteilen an

Nach Behördenangaben wurden bisher im Land Rio mindestens knapp 33.000 Krankheitsfälle verzeichnet. Unter den Erkrankten sind auch Bewohner besserer Viertel, wie die bekannte Telenovela-Schauspielerin Grazi Massafera. Da die Sterblichkeitsrate unter erkrankten Kindern deutlich höher ist, hat Rio Kinderärzte aus anderen Teilen Brasiliens angefordert. Die Streitkräfte errichteten in den vergangenen Tagen mehrere Zeltkliniken, da die Krankenhäuser seit Wochen überfüllt sind. "In den Krankenhäusern sieht es aus wie in Horrorfilmen", sagte Massafera.

Das Dengue-Fieber ist in den Tropen und Subtropen verbreitet. Die Symptome gleichen denen bei einer schweren Grippeerkrankung. Die Infektionskrankheit ist mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen verbunden und kann auch zu inneren Blutungen führen. Besonders kleine Kinder, aber auch Erwachsene sind gefährdet. Die Dengue-Mücken vermehren sich besonders nach Regenfällen, wenn das Wasser nicht zügig abfließt. Gegen die Dengue-Infektion, die bei den meisten Erkrankten von selbst ausheilt, gibt es weder einen Impfschutz noch ein Medikament. (smz/dpa/AFP)

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