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Erdbeben in Spanien: Zapatero verspricht Wiederaufbau

Zwei Tage nach dem Erdbeben in der südspanischen Stadt Lorca hat Regierungschef Jose Luis Zapatero den schnellen Wiederaufbau des Ortes versprochen. Es war das schlimmste seit einem halben Jahrhundert in Spanien.

Madrid - „Das Erdbeben ist schlimm gewesen, aber dieses Land ist stärker. Wir werden diese Prüfung überstehen“, sagte Zapatero. Gemeinsam mit dem spanischen Thronfolgerpaar Prinz Felipe und Prinzessin Letizia nahm er an einer bewegenden Trauerfeier für die neun Todesopfer teil. Rund 300 Menschen waren verletzt worden.

Tausende Gebäude der 90.000-Einwohner-Stadt waren durch den heftigen Erdstoß mit einer Stärke von 5,1 auf der Richterskala zum Teil schwer beschädigt worden. Auch die zweite Nacht nach der Katastrophe mussten rund 6000 Menschen in Zelten verbringen, die das Rote Kreuz und das Militär aufbauten. Die spanische Regierung beschloss ein millionenschweres Hilfsprogramm, um die Schäden schnell zu beseitigen und die Rückkehr der Menschen in ihre Häuser oder in feste Notunterkünfte zu ermöglichen.

Das Erdbeben war das schlimmste seit einem halben Jahrhundert in Spanien: 1956 waren in der Provinz Granada 12 Menschen umgekommen und 500 Häuser durch einen heftigen Erdstoß zerstört worden. Die vom jüngsten Erdbeben getroffene südspanische Stadt Lorca liegt inmitten einer erdbebengefährdeten Region. Lorca, etwa 40 Kilometer von der Mittelmeerküste und 150 Kilometer südwestlich von Alicante entfernt, wurde in früheren Jahrhunderten bereits zweimal von Erdbeben verwüstet: 1674 und 1818. Die um Lorca herumliegende Region Murcia wurde in jüngerer Zeit im Jahr 2005 und 1999 heftig erschüttert, auch dabei gab es Gebäudeschäden.

Südspanien befindet sich am Rande jener Linie, wo die eurasische Erdplatte und die afrikanische Platte zusammenstoßen, erläutert das Nationale Geografische Institut in Madrid. Verschiebungen und der plötzliche Abbau dabei auftretender Spannungen erzeugen die Erdbeben. Jedes Jahr bebt in Spanien etwa 2500-mal die Erde, auch wenn die Bevölkerung meistens nichts davon spürt.

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