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Erdbebengeschichte Chiles. Die Karte zeigt, wann es wo in Chile starke Erdbeben gab. Es fällt auf, dass es bei Iquique das letzte Starkbeben 1877 gab. Das aktuelle war überfällig.

© Deutsches Geoforschungszentrum Potsdam

Erdbeben mit Ansage: Es war klar, dass es bei Iquique krachen würde

Das Beben vor der chilenischen Küste war alles andere als überraschend. Tatsächlich hatten Forscher für die Gegend bei Iquique ein Starkbeben erwartet.

Chile befindet sich an der Westküste Südamerikas – genau dort, wo die Nazca-Platte, die den Grund des Ostpazifik bildet, unter den Kontinent abtaucht. Subduktion sagen Forscher dazu. Die Bewegung ist sehr langsam, in Nordchile sind es im Schnitt 6,5 Zentimeter pro Jahr. Vor allem ist sie nicht gleichmäßig. Die beiden Platten sind meist ineinander verkeilt. Während die Gesteine von Osten und Westen her drücken, wird die Spannung an der Plattengrenze selbst immer größer. Bis es zum Bruch kommt und die aufgestaute Energie plötzlich freigesetzt wird.

Die Stärke eines Bebens hängt maßgeblich davon ab, wie groß die Bruchfläche ist, die im Untergrund aufreißt. Und die ist gerade in Subduktionszonen oft besonders groß. So erlebte Chile immer wieder Beben der Stärke 8 und mehr, zuletzt im Februar 2010. Damals kamen mehr als 500 Menschen ums Leben.

Aber gerade in der Gegend um Iquique war es über Jahrzehnte verdächtig ruhig, es gab seit 1877 kein stärkeres Beben. Forscher waren alarmiert: Offenbar baute sich dort besonders viel Spannung auf. Präzise Messungen bestätigten den Verdacht. Es war klar, dass es krachen würde. Wann genau es soweit ist, können Geoforscher bis heute nicht vorhersagen – vermutlich niemals.

Die leichteren Erdstöße, die es in der Region zuvor gab, sind jedenfalls keine zuverlässigen Vorboten für ein Starkbeben.

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