zum Hauptinhalt

Erfurt: Angeklagte im "Bandidos"-Prozess schweigen

Die sechs Angeklagten im Erfurter "Bandidos"-Prozess wollten sich zum Auftakt nicht zu den Vorwürfen äußern. Auf dem Weg zur Vorherrschaft über die Türsteher- und Rotlichtszene sollen sie auch einen Mord geplant haben.

Oberstaatsanwalt Thomas Riebel warf den Mitgliedern des Motorradclubs vor, die Vormachtstellung in der Türsteher-, Tattoo- und Rotlicht-Szene Mittelthüringens anzustreben.

Die Männer im Alter von 29 bis 40 Jahren sollen unter anderem eine kriminelle Vereinigung gebildet haben. Die Anklage listet zudem versuchten Mord und viele Körperverletzungen auf. Der Anwalt des „Club-Präsidenten“ kündigte einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens an, weil Telefongespräche zwischen Angeklagten und Anwälten abgehört worden seien. Der Prozess vor dem Landgericht hatte unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen verspätet begonnen. Die Gefangenentransporter waren auf den verschneiten Straßen nicht rechtzeitig zum Gericht gekommen.

Fünf der Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft. Der „Präsident“ ignorierte zunächst eine Anordnung des Vorsitzenden Richters, dass Jacken mit Club-Emblemen im Gerichtssaal nicht getragen werden dürften. Von den Zuschauern des Prozesses war niemand in den sogenannten „Kutten“ gekommen. (ho/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false