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Panorama: Erste Plädoyers im Jackson-Prozess

Im Missbrauchs-Prozess gegen Popstar Michael Jackson haben Anklage und Verteidigung ihre Eröffnungsplädoyers gehalten. Während der Staatsanwalt Jackson als professionellen Kindesverführer darstellte, ließen die Anwälte ihren Mandanten als Opfer einer geldgierigen Familie erscheinen.

Santa Maria (01.03.2005, 08:20 Uhr) - Nach den Worten von Staatsanwalt Tom Sneddon ließ Jackson «Wein, Wodka und Bourbon» fließen, wenn er jungen Besuch auf der Neverland Ranch empfing. In Jacksons Schlafzimmer hätten sich die Sexmagazine gestapelt und auf seinem Computer habe er die Minderjährigen mit Pornographie vertraut gemacht, erklärte Sneddon den zwölf Geschworenen am Montag in Santa Maria.

Dagegen charakterisierte Jacksons Anwalt Tom Mesereau den früheren «King of Pop» als «naives Opfer» einer geldgierigen Familie. In einem Plädoyer, das Beobachter als klar strukturiert, verständlich und überzeugend bezeichneten, beschrieb Mesereau die Mutter von Jacksons jungem Kläger als «professionelle Klägerin». Sie habe mehrfach vor Gericht sexuelle Belästigung und Freiheitsberaubung geltend gemacht und dafür hohe Abfindungen einkassiert.

«Diese Anklagen sind erfunden, ein Schwindel, unfundiert», sagte Mesereau. Was der Junge behauptet, sei nie passiert. «Die Mutter hat ihre Kinder als Mittel benutzt, um sich an Prominente ranzumachen», sagte Mesereau. «Und Michael Jackson fiel unglücklicherweise auf sie rein». Staatsanwalt Sneddon hielt in seinem Plädoyer dagegen, dass Jackson seine jungen Gäste nur deshalb in den Neverland-Park lockte, weil er sie sexuell zu verführen. (tso) ()

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