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Panorama: Es war nicht die Sahnetorte

Die Elfjährige ist erstickt – Folgefälle bisher ungeklärt

Darmstadt . Der Tod eines Mädchens in Hessen ist nicht von einer bakteriell verunreinigten Gefriertorte verursacht worden. Nach dem Ergebnis der Obduktion ist die Elfjährige am vergangenen Freitag an Erbrochenem erstickt, teilte die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Montag mit. Es gebe bislang keinen „ursächlichen Zusammenhang“ mit dem Genuss der Torte eines niedersächsischen Herstellers. Ein endgültiges Ergebnis soll allerdings erst am Mittwoch vorliegen. In Niedersachsen traten nach dem Verzehr tiefgekühlter Torte drei Krankheitsfälle auf. Der Verdacht sei in Hessen auf die Torte gefallen, weil sie das einzige Lebensmittel gewesen sei, das die Familie gemeinsam verzehrt habe, sagte Alexander Becht vom Sozialministerium in Wiesbaden. Es sei auch denkbar, dass die Symptome von einer Infektion herrührten.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft schloss die Möglichkeit nicht aus, das Mädchen könnte „zu viel von der Torte“ gegessen haben. Es könne auch sein, dass die Familie auch etwas anderes zu sich genommen habe und deshalb von Übelkeit befallen worden sei. Trotz der bisher ergebnislosen Untersuchungen hält das hessische Sozialministerium Vorsicht beim Verzehr bestimmten Tiefkühltorten des Herstellers Coppenrath & Wiese (Osnabrück) für angebracht. Produkte mit der Bezeichnung „Feine Conditor Auswahl bunte Sahneplatte - neu sortiert“ von Coppenrath & Wiese mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 12/2003 und der Chargenbezeichnung L2164M119 sollten weiterhin nicht verzehrt werden, sagte der Referatsleiter im hessischen Sozialministerium, Alexander Becht.

Endergebnis am Mittwoch

Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium sowie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium empfahlen am Montag, auf die Torten-Charge mit der Nummer L 2330M079 mit Haltbarkeit bis zum 05/2004 zu verzichten. Für eine generelle Warnung vor dem Verzehr der Torten gebe es keinen Anlass, sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Uwe Bartels (SPD) in Hannover.

In Niedersachsen war in Wilhelmshaven am Wochenende ein vierjähriges Kind nach einer Familienfeier erkrankt, zwei Erwachsene klagten über Übelkeit und Bauchschmerzen. Das Erbrochene sowie die im Mülleimer sicher gestellten Reste der Torte werden nach den Worten des Ministers untersucht. Der Hersteller verhalte sich kooperativ. Auf der Feier hatte es neben der Tortenmischung „Feine Conditor Auswahl“ auch andere Kuchen gegeben. In Hessen hatten neben dem Mädchen fünf weitere Familienmitglieder nach dem Essen der Torte über Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen geklagt. Das Osnabrücker Unternehmen startete daraufhin eine Rückrufaktion. Erste Untersuchungen brachten keine Hinweise auf eine Verunreinigung.dpa

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