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Panorama: Expo 2000: Nationale Pflichten (Kommentar)

Die nach Ansicht der eigenen Geschäftsführung unter Besuchermangel leidende Expo in Hannover bekommt Hilfe von außen. Von außen - das heißt von außerhalb Niedersachsens.

Die nach Ansicht der eigenen Geschäftsführung unter Besuchermangel leidende Expo in Hannover bekommt Hilfe von außen. Von außen - das heißt von außerhalb Niedersachsens. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp aus Nordrhein-Westfalen hat vorgeschlagen, alle Mitglieder des Parlamentes sollten nach der Sommerpause die Weltausstellung besuchen. Zumindest steht das in einem Brief, den sie an Wolfgang Thierse, den Präsidenten des Hohen Hauses, geschrieben hat. Den kollektiven Ausflug der Politik in das Reich von "Fan and Fantasy" sieht die 50-Jährige als "ein Zeichen von konkreter Unterstützung".

Treten wir dem Gedanken näher. Das mit dem Bundestag ist gut. Ein Betriebsausflug festigt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wenn erst einmal PDS- und CDU-Abgeordnete gemeinsam in der Gondel über das Ausstellungsgelände schweben, erledigen sich solche Fragen wie die von selbst, ob Norbert Blüm an einem Forum der Postsozialisten hätte teilnehmen dürfen oder nicht. Getreu der Devise "Vom Bundestag lernen, heißt siegen lernen" sollten wir es mit der zustimmenden Bewunderung des Kopp-Planes - wir wollen das Projekt ab jetzt so nennen - aber nicht bewenden lassen. Der Betriebsausflug zur Expo muss für jedes deutsche Unternehmen zur nationalen Pflicht werden. Freitage bieten sich dafür besonders an. Am Wochenbeginn ist die Expo nämlich wegen der vielen Klassenreisen dorthin ohnehin schon ziemlich voll. Vor allem der Freitag als Reisetag hätte den Vorzug des dadurch verlängerten Wochenendes und diente somit besonders einem guten Betriebsklima. Hans-Olaf Henkel, übernehmen Sie!

Gerd Appenzeller

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