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Familiendrama: Fieberhafte Suche nach den Zwillingen

Familiendrama in der Schweiz und Italien. Die vermissten Zwillinge sind höchstwahrscheinlich tot. Der Vater bekennt sich in einem Brief zu der Tötung.

Noch gibt die Polizei in der Schweiz nicht auf. „Noch wissen wir nicht, ob die Mädchen tot oder lebendig sind. Wir tun alles, um sie zu finden“, sagt Pressesprecher Jean-Christophe Sauterel. Praktisch aber haben sich die Hoffnungen zerschlagen, dass Alessia und Livia, die sechsjährigen Zwillinge, noch am Leben sein könnten. „Ich habe sie umgebracht. Sie ruhen in Frieden. Sie mussten nicht leiden.“ So hat es der Vater geschrieben, wenige Stunden, bevor er sich in Süditalien vor einen Zug warf. Seit zehn Tagen hält die Familientragödie die Polizeien zweier Staaten in Atem. Begonnen hatte sie bereits im Sommer vergangenen Jahres, in Lausanne am Genfer See, als sich der Schweizer Matthias S. und die italienisch-deutsche Irina L. trennten. Alessia und Livia, die Töchter, gerieten zwischen die Fronten. Es gibt Hinweise, dass die Mutter auf eine Scheidung drängte, der Vater dagegen rebellierte. Am darauffolgenden „Papa-Wochenende“, holte er die Mädchen ab – ohne sie zurückzubringen.

Es folgte eine Fahrt, die wirr aussah, von Matthias S. aber im Voraus genau geplant war. Sie führte über Frankreich nach Korsika und wieder zurück und schließlich nach Italien, nach Apulien.

Inzwischen fragt man sich in der Schweiz, ob die Polizei durch früheres Eingreifen nicht die Tötung der Kinder hätte verhindern können. Die Vermisstenanzeige erging, als der Vater noch in der Schweiz war. Die Polizei sagte damals, es komme immer wieder vor, dass Väter mit ihren Kindern verschwänden, sie werde sich in aller Ruhe damit beschäftigen.

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