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Panorama: Fehler des Piloten

Der Absturz in New York ist aufgeklärt

Das zweitschwerste Flugzeugunglück in der Geschichte der USA ist auf schwere Pilotenfehler zurückzuführen. Der Co-Pilot hat den Airbus A300-600 der American Airlines durch völlig überzogene, unnötige Bewegungen des Seitenruders zum Absturz gebracht. So lautet das Ergebnis der jetzt abgeschlossenen Unfalluntersuchung.

Der Airbus mit der Flugnummer AA 587 war am 12. November 2001 vom New Yorker Kennedy-Flughafen mit 251 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern zu einem Linienflug nach Santo Domingo gestartet. Kurz nach dem Abheben stürzte die Maschine in das Wohnviertel Belle Harbour. Alle Menschen an Bord und fünf Personen am Boden starben in dem Inferno.

Wie die Ermittlungen ergaben, war der Airbus in die Wirbelschleppen eines zuvor gestarteten Jumbojets der Japan Airlines geraten. Um die Turbulenzen auszugleichen, trat der Co-Pilot, der die Maschine zu diesem Zeitpunkt steuerte, panikartig immer wieder heftig in die Pedale, mit denen das Seitenruder am Heck bedient wird. Die durch die extremen Ruderbewegungen entstehenden aerodynamischen Kräfte überschritten die maximale Belastung, für die das Seitenleitwerk konstruiert und zugelassen worden war, erheblich. Es brach schließlich ab und wurde mehr als einen Kilometer von der eigentlichen Absturzstelle entfernt gefunden.

Nach Angaben der amerikanischen Transportsicherheitsbehörde NTSB war der Co-Pilot bekannt dafür, auf Wirbelschleppen mit unnötigen Aktionen wie exzessiven Steuerbefehlen zu reagieren. Ohne die Steuerbefehle hätte sich die Fluglage des Jets selbstständig wieder stabilisiert, so die Ermittler.

Rainer W. During

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