Felipe von Spanien: Der König hat abgedankt, es lebe der König
Neue Ära: Felipe von Spanien ist als Staatsoberhaupt vereidigt worden. Der 46-Jährige folgt damit auf seinen Vater Juan Carlos, der nach fast 39 Jahren auf den Thron verzichtet hat.
Spanien hat einen neuen König. Felipe von Spanien schwor am Donnerstag im Madrider Parlament, die in der Verfassung festgelegten Aufgaben zu erfüllen. Der 76-jährige König Juan Carlos hatte am Mittwoch nach fast 39 Jahren auf dem Thron seine Abdankung unterzeichnet. Das Gesetz zum Thronverzicht wurde nach Mitternacht im Amtsblatt veröffentlicht und damit rechtswirksam. Der 46 Jahre alte Felipe ist nunmehr der jüngste König in Europa.
Er werde alles in seiner Macht stehende tun, um die Verfassung des Landes und alle seine Bürger zu schützen, schwor der neue Monarch am Donnerstag in Madrid. Anschließend hallten "Es lebe der König"-Rufe durch das Parlament, wo die Zeremonie stattfand. In einer folgenden Ansprache betonte der 46-Jährige die Wichtigkeit der Einheit des Landes, wo es in verschiedenen Regionen Abspaltungsbestrebungen gibt.
Felipe will "Verfechter der Einheit Spaniens sein"
Er werde ein "Verfechter der Einheit Spaniens sein", kündigte der neue König an. Zugleich versprach er nach mehreren Skandalen innerhalb der Königsfamilie für seine Regentschaft eine "integre und transparente Monarchie". Felipe VI. folgt auf seinen Vater Juan Carlos, der Anfang des Monats nach 39 Jahren auf dem Thron seine Abdankung angekündigt hatte. Am Mittwoch unterzeichnete der 76-Jährige mit Tränen in den Augen das Gesetz zu seiner Abdankung, Punkt Mitternacht wurde damit Felipe zum neuen König von Spanien, seine Frau Letizia zur Königin.
Ansehen der spanischen Monarchie hatte durch eine Reihe von Skandalen stark gelitten
Vor der Vereidigung im Parlament hatte Felipe VI. von seinem Vater das Oberkommando über die Streitkräfte des Landes übernommen. In einer kurzen Zeremonie im Palast in Madrid legte Juan Carlos seinem Sohn die rote Seidenschärpe des Oberkommandierenden um. Anschließend umarmten sich die beiden in Uniform erschienenen Männer. Auf der Fahrt des neuen Königs zum Parlament jubelten ihm zehntausende Menschen zu. Das Ansehen der spanischen Monarchie hatte in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Skandalen stark gelitten.
So sorgte Juan Carlos 2012 für Empörung, als er inmitten der heftigsten Wirtschaftskrise in Spaniens Geschichte für eine teure Elefantensafari nach Botsuana reiste. Zudem beschädigt eine Korruptionsaffäre um Iñaki Urdangarin, den Ehemann seiner Tochter Cristina, das Ansehen des Hofs.
Zuletzt war die Gesundheit des Königs zudem stark angeschlagen. Auch bei der Übergabe der Befehlsgewalt über die Armee wirkte der 76-Jährige angeschlagen und musste sich auf einen Stock stützen. An der Vereidigung seines Sohnes im Parlament nahm Juan Carlos nicht teil. (AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- showPaywallPiano:
- false