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Ein Hubschrauber fliegt über einem Wohngebiet, das vom sogenannten Getty-Feuer betroffen ist.

© David Crane/Orange County Register via ZUMA/dpa

Update

Feuer in Los Angeles bedroht Promi-Villen: Arnold Schwarzenegger flüchtet vor den Flammen

In Kalifornien wüten zahlreiche Waldbrände. Die Flammen breiten sich schnell aus. Mehr als 10.000 Gebäude müssen geräumt werden.

Ein neues Feuer hält die Menschen im US-Westküstenstaat Kalifornien in Atem: In einer waldigen Gegend nahe dem weltberühmten Getty-Kunstmuseum im Westen von Los Angeles haben sich Flammen im Laufe des Montags auf trockenem Boden und angefacht von den gefährlichen Santa-Ana-Winden schnell ausgebreitet. Der Brand sei am späten Abend erst zu fünf Prozent eingedämmt gewesen, teilte die Feuerwehr Los Angeles auf ihrer Webseite mit.

Das Getty-Museum aber ist vorbereitet: „Wir denken 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche an Katastrophenprävention“, sagte die Vizesprecherin der Getty-Stiftung, Lisa Lapin, gegenüber dem „Guardian“. Das Gebäude ist aus Travertinstein, Beton und Stahl gebaut und soll so Erdbeben und Feuern trotzen. Es soll die wertvolle Kunstsammlung schützen, zu der unter anderem ein van Gogh gehört, der 1987 für 53,9 Millionen US-Dollar verkauft wurde. Neben der besonderen Architektur des Getty-Campus soll auch der buscharme Gartengestaltung das Feuer abhalten.

Mehr als 10.000 Gebäude müssen evakuiert werden

Mehr als 10.000 Gebäude liegen demnach in Gebieten, für die ein Evakuierungsbefehl galt. Diese jüngste Feuerwalze bedrohte auch Promi-Villen in dem angrenzenden Nobelviertel Brentwood. Auch Schauspieler Arnold Schwarzenegger, Basketball-Superstar LeBron James und Regisseur David O. Russell folgten dem Evakuierungsbefehl der Behörden und verließen ihre Häuser.

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Das sogenannte Getty-Feuer gehört zu den mehr als zwölf Bränden, gegen die Feuerwehrleute in ganz Kalifornien derzeit ankämpfen, wie der US-Sender CNN berichtete. Am größten ist das „Kincade“-Feuer in Sonoma County, einer Weinbauregion rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco.

Ja der Arnie ist nun mal kein Chuck Norris. An dessen Haus hätte sich das Feuer niemals herangewagt.

schreibt NutzerIn Netiew

Die Flammen wüten seit fünf Tagen und breiteten sich dort bisher auf einer Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern aus, wie die kalifornische Brandbehörde Calfire auf ihrer Webseite schrieb. Die Feuer seien zu 15 Prozent unter Kontrolle. Berichte über Verletzte oder Tote durch die Brände gab es zunächst aber nicht.

„Falls Sie in einer Evakuierungszone sein sollten, machen Sie keinen Unsinn, hauen Sie ab“, rät Arnold Schwarzenegger den Menschen in den Brandgebieten von Kalifornien. Den Schauspieler und Ex-Gouverneur des Staates hatte es in der Nacht getroffen: Früh um halb vier hätten sie ihr Haus räumen müssen, schrieb der 72-Jährige am Dienstag auf Twitter. Die Feuerwehrleute seien die „wahre Helden“, lobte der gebürtige Österreicher und Wahlkalifornier die Tausenden Helfer, die in dem Westküstenstaat seit Tagen gefährliche Schwerstarbeiten leisten.

Auch in den vergangenen Jahren gab es verheerende Feuer

Seit Ausbruch des „Kincade“-Feuers vorige Woche, in der Weinregion nördlich von San Francisco, mussten mehr als 180 000 Menschen ihre Häuser teils fluchtartig verlassen. Mindestens 123 Gebäude wurden zerstört, darunter auch Weingüter. Das Weingut des US-Regisseurs und Hobbywinzers Francis Ford Coppola sei unbeschadet, aber bliebe mindestens bis Mittwoch geschlossen, twitterte die Firma des Oscar-Preisträgers. Normalerweise sind die kleinen Ortschaften im Herbst voller Ausflügler, jetzt ist Sonoma eine Geisterstadt.

sEin Löschhubschrauber lässt Wasser über dem sogenannten Getty-Feuer ab. Auch Arnold Schwarzenegger musste seine Villa verlassen.
sEin Löschhubschrauber lässt Wasser über dem sogenannten Getty-Feuer ab. Auch Arnold Schwarzenegger musste seine Villa verlassen.

© Marcio Jose Sanchez/AP/dp

Orkanartige Winde hatten die Feuerwalze in Gang gesetzt und bis Montag schon eine Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern verkohlt. Mit diesem Horror-Szenario sind die meisten Anwohner leider bestens vertraut. In derselben Region wüteten im Oktober 2017 massive Buschbrände, mehr als 11 000 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen an. Mehr als 40 Leichen wurden auf den verkohlten Überresten mehrerer Feuer geborgen.

„Dies ist wahrhaft eine der größten, wenn nicht die größte Tragödie, die Kalifornien je erlebt hat“, sagte damals der amtierende Gouverneur Jerry Brown. Doch nur gut ein Jahr später kam es noch schlimmer. Das verheerende „Camp“-Feuer in Paradise hatte den Ort am 8. November vorigen Jahres fast vollständig zerstört. 85 Menschen starben, zehntausende wurden obdachlos. Aus dem einst idyllischen Ort wurde ein grau-verkohltes Trümmerfeld. Es war das tödlichste Feuer in der Geschichte des Bundesstaates.

Die Ursachen für die immer extremeren Feuer liegen auf der Hand, doch Abhilfe ist nicht in Sicht. Starke Winde, eine knochentrockene Landschaft und geringe Luftfeuchtigkeit sind die perfekten Voraussetzungen. Der Klimawandel mit anhaltenden Dürren verschärft die Situation, lamentierte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom am Wochenende nach einem Besuch im rauchverhangenen Sonoma. „Wir leben in einer neuen Welt“, sagte der Demokrat. (dpa)

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