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Bilder des chilenischen Fernsehens vom Großbrand.

© AFP

Update

Feuerkatastrophe: Mehr als 80 Häftlinge sterben bei Gefängnisbrand in Chile

Bei einem Feuer in einem Gefängnis der chilenischen Hauptstadt Santiago sind mindestens 81 Häftlinge ums Leben gekommen. Die Feuerwehr kam erst nach zwei Stunden - die Polizei wollte die Lage erst sichern.

Ein Großfeuer in einem chilenischen Gefängnis hat mindestens 81 Häftlinge das Leben gekostet. Gesundheitsminister Jaime Mañalich sprach vom vielleicht schwersten Unglück in der Geschichte der chilenischen Strafjustiz. Weitere 19 Häftlinge seien verletzt worden. 14 von ihnen hätten sich die Atemwege lebensgefährlich verbrannt, sagte Mañalich. Das Feuer war nach Angaben von Polizeichef Luis Masferrer bei einem Streit zwischen Gefangenen ausgebrochen. Das Unglück sei Ausdruck der prekären Verhältnisse im chilenischen Strafvollzug, fügte er hinzu.

Vor dem Gefängnis San Miguel im Süden der Hauptstadt Santiago de Chile, das mit insgesamt 1900 Insassen völlig überbelegt war, versammelten sich hunderte verzweifelte Angehörige. Sie verlangten Informationen über das Schicksal der Häftlinge. Mindestens eine Frau brach zusammen und erhielt eine Herzmassage. Andere schrien ihre Verzweiflung und Ohnmacht Journalisten und Polizisten ins Gesicht. Gendarmerie-Direktor Masferrer sagte, es werde noch etwa eine Stunde dauern, bis die Angehörigen der Todesopfer informiert seien.

Das Fernsehen zeigte Bilder eines Flügels des Gefängnisses, aus dessen Zellenfenstern und aus dem Dach am frühen Morgen große Flammen schlugen. Die Feuerwehr sei erst zwei Stunden nach dem Ausbruch des Feuers angerückt, berichtete das Fernsehen. Die Polizei habe zunächst die Lage in dem Gefängnis sichern wollen, hieß es. (dpa/AFP/rtr)

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