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Flugzeugträger: Wrack der "Graf Zeppelin" gehört Russland

Das vor der polnischen Ostseeküste gefundene Wrack des deutschen Flugzeugträgers "Graf Zeppelin" ist nach Einschätzung des Bundesverteidigungsministeriums russisches Eigentum. Deutschland könne keine Besitzansprüche stellen.

Berlin - Es handele sich zwar um ein deutsches Marineschiff, das aber nie in Dienst gestellt und später zur sowjetischen Kriegsbeute wurde, hieß es zur Begründung aus dem Ministerium in Berlin. Russland sei als Rechtsnachfolger der Sowjetunion der Eigentümer des Wracks.

Da sich zudem in dem lange nach Kriegsende versenkten Schiff auch keine gefallenen deutschen Seeleute befänden, könne die deutsche Seite nach Ansicht von Juristen auch sonst keine Ansprüche auf Rückführung erheben. Falls Deutschland ein Interesse an dem Schiff haben sollte, müsste man sich "mit der russischen Seite abstimmen". In jedem Fall sei aber nicht das Verteidigungs-, sondern das Finanzministerium zuständig.

Die 262 Meter lange "Graf Zeppelin" war am 12. Juli von einem Forschungsschiff des Ölunternehmens Petrobaltic in 86 Meter Tiefe vor der polnischen Küste gefunden worden. Das riesige Schiff war 1938 in Kiel vom Stapel gelaufen, aber nie fertig gestellt worden. Der Flugzeugträger sollte ursprünglich bis zu 1720 Mann Besatzung, 342 Mann flugtechnisches Personal und bis zu 43 Sturzkampfflieger an Bord nehmen. Nach dem Krieg wurde das zu 85 Prozent fertig gestellte Schiff laut russischen Unterlagen von der sowjetischen Marine versenkt. (tso/ddp)

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