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Flut bedroht Brandenburg und weitere Bundesländer: Hochwasser hält Deutschland weiter in Atem

Das Hochwasser hat Teile Deutschlands weiter fest im Griff: Auch wenn es nicht mehr regnet, steigt vielerorts das Wasser weiter. Mancherorts steht das Schlimmste noch bevor. In Brandenburg zittert vor allem der 4000-Einwohner-Ort Mühlberg.

Das Hochwasser auf Elbe, Donau und Saale hat Teile Deutschlands weiter fest im Griff. Tausende Menschen mussten am Mittwoch ihre Häuser verlassen. In Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bayern drohten in der Nacht noch Überflutungen, auch wenn das Wasser der Flüsse teilweise schon wieder sank. Auch in Sachsen blieb die Lage in den Elbkommunen kritisch. In Niedersachsen steht in den Regionen rund um die Elbe das Schlimmste noch bevor: Zum Wochenende wird mit einem kräftigen Anstieg des Wassers gerechnet. Weil die Pegelstände der Elbe nicht genau vorhergesagt werden können, ist die Lage oft nur schwer berechenbar.

Das Hochwasser bedroht Brandenburg

BRANDENBURG: Hier zittert besonders der 4000-Einwohner-Ort Mühlberg im Elbe-Elster-Kreis. Ein Pflegeheim in der Altstadt wurde bereits am Mittwoch evakuiert, rund 2100 Anwohner wurden von den Behörden aufgefordert, freiwillig ihre Wohnungen zu verlassen. Auch der Landkreis Prignitz bereitet sich auf den Ernstfall vor. „Wir wissen auch dort nicht, wie hoch das Wasser stehen wird“, sagte ein Sprecher des Krisenstabs in Potsdam. In Nordbrandenburg wird der Höhepunkt der Flutwelle am Wochenende erwartet.

NIEDERSACHSEN: Vom heutigen Donnerstag an bis zum Wochenende wird mit einem Anstieg der Elbe gerechnet. Tausende Einsatzkräfte und Anlieger entlang des Flusses bereiten sich bereits auf die kritische Phase vor. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg werden ab heute Deichwachen Tag und Nacht eingesetzt. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) will sich zudem zusammen mit seinem Amtskollegen aus Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD), ein Bild von der Lage in den Hochwassergebieten machen.

SACHSEN-ANHALT: Die Wassermassen hielten auch am Donnerstagmorgen besonders den Raum Bitterfeld und die Stadt Halle im Griff. „Wir hoffen, dass die Deiche halten“, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs in Magdeburg. In Bitterfeld drohte der angrenzende Goitzschesee über die Ufer zu treten und die Stadt zu überfluten. Ein Deich wurde daher gesprengt, um die Dämme zu entlasten. Entwarnung konnte noch nicht gegeben werden.
Auch in Halle wurde wegen der steigenden Gefahr von Dammbrüchen an der Saale eine mögliche Evakuierung geplant, von der im schlimmsten Fall 30 000 Einwohner betroffen sein könnten. Teile der Altstadt wurden bereits überschwemmt und Häuser geräumt, darunter nach Angaben der Stadt Halle zwölf Altenheime. Insgesamt mussten in Sachsen-Anhalt bislang 2511 Menschen ihre Häuser wegen des Hochwassers verlassen.

BAYERN: Aufgeweichte Deiche, die zu brechen drohen, stehen auch im Süden im Mittelpunkt: In Straubing und Deggendorf kämpften Einsatzkräfte die ganze Nacht, um die Dämme zu stabilisieren. „Es ist alles im Einsatz“, sagte ein Sprecher der Stadt Straubing, wo das Hochwasser auf der Donau bereits langsam zurückgeht. Entwarnung gebe es aber trotzdem noch keine - ebenso wenig wie in Deggendorf, wo erst im Laufe des Tages mit sinkenden Wasserständen gerechnet wird. Am Morgen wird dort auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erwartet. Er will sich an mehreren Orten über das Donau-Hochwasser informieren.

SACHSEN: Die Menschen in Sachsen blicken gebannt nach Tschechien, von woher die Elbe-Scheitelwelle anrollt. Brennpunkte blieben in der Nacht zum Donnerstag Dresden und die Elbkommunen in der Sächsischen Schweiz, so ein Sprecher des Landeshochwasserzentrums. Der Scheitel der Elbe wurde für Dresden bereits für den Mittag erwartet. Dabei werde aber der Pegelstand der Jahrhundertflut von 2002 wohl nicht übertroffen. In der Sächsischen Schweiz sind viele Touristenorte überflutet, darunter Pirna, Meißen und Riesa. Dort werde das Wasser erst am Wochenende den Höchststand erreichen. (dpa)

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