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Frankreich: Bürgermeister verweigert Bestattung von Roma-Baby

Der Bürgermeister einer französischen Gemeinde hat sich geweigert, in seinem Ort ein totes Baby aus einer Roma-Familie beerdigen zu lassen. Seine Begründung: Der Friedhof stehe vor allem denen zur Verfügung, "die ihre Steuern zahlen".

Der konservative Bürgermeister der französischen Gemeinde Champlan hat dem toten Baby einer Roma-Familie die Beerdigung in seinem Ort verweigert. Die nur begrenzt verfügbaren und teuren Plätze auf dem lokalen Friedhof stünden in erster Linie für diejenigen bereit, „die ihre lokalen Steuern zahlen“, zitiert die Zeitung „Le Parisien“ am Samstag den parteilosen Christian Leclerc, der sich selbst zur Rechten zählt. Die Gemeinschaft der rund 30 Roma-Familien in dem Ort südlich von Paris nannte das Verhalten „schändlich“.

Das Weihnachten in einem Krankenhaus der Gegend an plötzlichem Kindstod gestorbene, zwei Monate alte Baby ist inzwischen im benachbarten Wissous begraben. Die Gemeinde wird ebenfalls konservativ regiert. Der dortige UMP-Bürgermeister Richard Trinquier sagte, man könne nicht einer um ihr Kind trauernden Mutter weitere Schmerzen zufügen. (dpa)

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