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Panorama: Frau merkt nach 17 Jahren: ihr Mann ist eine Frau

Gericht schließt Anspruch auf eheliches Vermögen aus VON HOLGER WUCHOLD London.Erst nach siebzehnjähriger Ehe hat eine britische Frau entdeckt, daß ihr Mann schon immer eine Frau war.

Gericht schließt Anspruch auf eheliches Vermögen aus VON HOLGER WUCHOLD

London.Erst nach siebzehnjähriger Ehe hat eine britische Frau entdeckt, daß ihr Mann schon immer eine Frau war.Der bizarre Fall kam jetzt vor einem englischen Gericht zur Sprache, nachdem der angebliche "Ehemann" die Hälfte des ehelichen Vermögens einzuklagen versuchte, weil die Frau von seiner wahren Identität erfahren hatte und sich von ihm getrennt hat.Die Richter wiesen die Klage zurück.Ihre Begründung: Die Ehe hat nie bestanden.Denn nach britischen Recht sei eine Ehe nur zwischen zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts möglich.Der Transsexuelle will nun seinen Anteil am ehelichen Vermögen und das Sorgerecht für die beiden Kinder vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erstreiten.Die Frau hatte beide Kinder nach einer künstlichen Befruchtung zur Welt gebracht.Der 50jährige "Gatte" war als Mädchen geboren worden, hatte sich aber seit seinem siebzehnten Lebensjahr als Mann ausgegeben.Seine Brüste hatte er sich operativ entfernen lassen. Die heute 39jährige Frau sagte vor Gericht, sie sei sexuell unerfahren gewesen, als sie als 19jährige Theologiestudentin ihren späteren Ehemann kennenlernte.Sie habe angenommen, daß ihr Mann entweder "deformiert oder sehr klein" gebaut war.Zum Geschlechtsakt hatte der Mann einen künstlichen Penis aus Gips benutzt.Nur einmal, im ersten Jahr der Ehe, hatte die Junge Frau ihn mit einer Frage nach seinem Geschlechtsteil konfrontiert, er blieb die Antwort jedoch schuldig.Von seinem wahren Geschlecht erfuhr sie erst, als sie nach einem Ehekrach einen Privatdetektiv einschaltete, der bei seinen Nachforschungen auf die Geburtsurkunde des Mannes stieß. Der vorsitzende Richter sagte: "Viele - und ich gehöre dazu, werden erstaunt sein, daß es in siebzehn Jahren des Zusammenlebens nicht eine einzige Gelegenheit gab, in der ihre Augen nicht sahen, ihre Hände oder ihr Körper nicht fühlten, oder ihre Sinne ihr nicht sagten, daß sie mit einem Mann lebte, der die Genitalien einer Frau hat, einem Mann, der nicht einfach nur einen kleinen oder deformierten, sondern überhaupt keinen Penis hat." Der Mann will nun beim Europäischen Gerichtshof erwirken, daß ihm die Hälfte des ehemals gemeinsamen Hauses zugesprochen wird, dessen Wert 400 000 Pfund beträgt.Auf das Erbe der Frau, das auf mehrere Millionen Pfund geschätzt wird, erhebt er keinen Anspruch.

HOLGER WUCHOLD

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