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Frauenrechte und Islam: Malaysierinnen gründen "Club der gehorsamen Ehefrauen"

Einen "Club der gehorsamen Ehefrauen" wollen Anhängerinnen einer obskuren muslimischen Organisation in Malaysia gründen. Der Club will Ehefrauen zeigen, wie sie ihre Männer bei Laune halten und häusliche Gewalt abwenden können.

Das Rezept für eine gewaltfreie Ehe sei „gehorchen, dienen, unterhalten“, sagte eine der Gründerinnen der Initiative, Siti Maznah Mohamad Taufik (48), der Zeitung „The Star“ am Freitag.

Mit ihrer Initiative wollen die Malaysierinnen gegen hohe Scheidungsraten, Untreue und häusliche Gewalt vorgehen, wie eine der Gründerinnen, Masnah Taufik, am Freitag. Ehefrauen müssten sich nicht nur um das Essen und die Kleidung kümmern, sondern auch versuchen, „ihre Männer zu unterhalten“, sagte Taufik. „Sie müssen ihrem Mann gehorchen. Das verlangt auch der Islam.“ Vor allem die hohe Scheidungsrate in dem stark muslimisch geprägten Land in Südostasien hat Taufik und ihre Mitstreiterinnen zum Handeln angeregt. Berichten zufolge verdoppelte sich die Quote von 2002 bis 2009. Muslime lassen sich demnach öfter scheiden als Nicht-Muslime.

"Viele Frauen wollen nur zum Spaß heiraten und bedenken nicht die Verantwortung“, sagte Taufik. Es sei aber die Pflicht einer Frau, sich um ihren Mann zu kümmern. „Tut sie es nicht, wird sich der Ehemann nach einer anderen Frau umsehen.“ Zur Gründung ihres Clubs wollen die Initiatorinnen am Samstag nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur mit Reden und einer Show verdeutlichen, wie eine Ehefrau am besten Gehorsam leistet.

Frauenrechtsgruppen waren entsetzt. „Bei häuslicher Gewalt geht es nicht darum, ob Frauen ihre Männer zufriedenstellen“, sagte Meera Samanther von „Women's Aid“. „Häusliche Gewalt bedeutet mangelnder Respekt“ gegenüber Frauen, sagte sie. Der Club solle lieber etwas gegen islamische Gesetze unternehmen, die Frauen benachteiligen.

Die Club-Idee stammt von der Global Ikhwan-Bewegung, die auch die Polygamie befürwortet. Sie hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Anhänger, von denen viele in Ikhwan-eigenen Unternehmen arbeiten, darunter Bäckereien, Restaurants, Drogerien und Reisebüros.

Siti Maznah selbst ist nach eigenen Angaben Zweitfrau und lebt mit ihrem Mann, dessen erster Frau und den 16 Kindern zufrieden unter einem Dach. „Mein Mann ist glücklich“, sagte sie. (dpa/AFP)

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