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Panorama: Geiselnahme von Wasserbillig: Ein Patentrezept gibt es nie - Kinder werden psychologisch betreut

"Für Geiselnahmen gibt es kein Patentrezept, das läuft jedes Mal nach einem anderen Muster ab", sagt der Münchener Polizeipsychologe Hans Jörg Trum. "Polizeipsychologen haben gelernt, menschliches Verhalten zu interpretieren und auch vorherzusagen", sagt Trum.

"Für Geiselnahmen gibt es kein Patentrezept, das läuft jedes Mal nach einem anderen Muster ab", sagt der Münchener Polizeipsychologe Hans Jörg Trum. "Polizeipsychologen haben gelernt, menschliches Verhalten zu interpretieren und auch vorherzusagen", sagt Trum. Der wichtigste Schlüssel zum Geiselnehmer sind für die Experten die meist telefonischen Verhandlungen, in denen sie sich ein Bild von dem Täter machen. "Normalerweise sind die Täter hoffnungslos überfordert und merken bald, dass sie sich einen Schuh angezogen haben, der ihnen viel zu groß ist", erklärt Trum. Ziel der Verhandlungen sei, den Täter davon zu überzeugen, dass ein unblutiges Ende der Geiselnahme auch in seinem Interesse sei: "Wir weisen den Täter darauf hin, dass er unverletzt bleiben kann und ihn nur eine Gefängnisstrafe erwartet, wenn er die Geiseln in Ruhe lässt", sagt der Psychologe.

Die Kinder indes, die psychologisch betreut werden, können nach Ansicht von Psychologen die Geiselnahme bald verarbeiten, ohne Folgeschäden zurückzubehalten. "Formal war das eine sehr günstige Situation für die Kinder, weil sie zusammen mit den Erzieherinnen in ihrem Kindergarten waren, den sie schon lange kennen, und weil sie dort spielen und auch schlafen konnten", erklärt die Psychologin Gabriele Bertram aus Bonn.

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