zum Hauptinhalt

Panorama: Geisterflug über Australien: Sieben Stunden bis zum Absturz

Nach stundenlangem Geisterflug über Australien ist ein Charterflugzeug mit acht Menschen an Bord abgestürzt. Experten vermuten, dass der Pilot und die Passagiere kurz nach dem Start durch ein Problem mit dem Druckausgleich das Bewusstsein verloren.

Nach stundenlangem Geisterflug über Australien ist ein Charterflugzeug mit acht Menschen an Bord abgestürzt. Experten vermuten, dass der Pilot und die Passagiere kurz nach dem Start durch ein Problem mit dem Druckausgleich das Bewusstsein verloren. Die zweimotorige Maschine flog dann offenbar per Autopilot so lange weiter, bis der Treibstoff ausging. Die Beechcraft King Air 200 war sieben Stunden lang in der Luft, bevor sie im unzugänglichen Nordosten Australiens zerschellte. Sie hatte fast 3000 Kilometer von Perth im Südwesten des Kontinents zurückgelegt.

An Bord der zweimotorigen Turbopropmaschine waren sieben Bergbauarbeiter, die von dem Piloten zur ihrer Arbeitsstelle in einem Goldbergwerk rund 800 Kilometer nordöstlich von Perth gebracht werden sollten. Der Unfall erinnert an das Unglück, bei dem der amerikanische Golfprofi Payne Stuart und fünf andere Menschen im Oktober 1999 nach einem stundenlangen Irrflug über die USA in einem Learjet ums Leben kamen.

Wie damals versuchten die Flughafenbehörden auch diesmal verzweifelt, mit dem Piloten Kontakt aufzunehmen, nachdem die Maschine am vorgesehene Landeort Leonora einfach weitergeflogen war. Ein zweites Flugzeug mit Bergbauarbeitern war ebenfalls aus Perth kommend Minuten vor der Unglücksmaschine dort gelandet. "Wir dachten einfach, dass der Pilot zu einem neuen Landeanflug ansetzen wollte", schilderte der Vorstandsvorsitzende der Bergbaugesellschaft Sons of Gwalia, Peter Lalor die Situation. "Aber er ist einfach weitergeflogen und als wir begriffen haben, dass es ein Problem gibt, haben wir versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber es kam kein Kontakt zu Stande."

In Australien hatte es vor neun Jahren bereits einmal einen ähnlichen Fall gegeben. Damals war ein Jetpilot der Luftwaffe betroffen. Dessen Kollegen konnten ihn sogar im Cockpit sehen, wie er zusammengesunken ohne seine Sauerstoffmaske über den Instrumenten hing. Nachdem seine Kameraden umkehren mussten, setzte er seinen einsamen Flug fort, bis er abstürzte. Das Wrack wurde erst drei Jahre später gefunden.

18. Mai 1983, von Österreich in den Atlantik: Ein in Wien zu einem Übungsflug nach Hamburg gestarteter "Learjet" der Düsseldorfer Air Traffic meldet sich letztmalig über Erlangen. Rund 350 Meilen nordwestlich von Schottland versinkt das Geisterflugzeug mit drei Mann an Bord in der See.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false