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Gendefekt: Knochenmark von Retorten-Baby soll Bruder heilen

Erstmals ist in Israel ein Mädchen zur Welt gekommen, das vor seiner Geburt als Knochenmarkspender für sein Brüderchen ausgewählt wurde. Das ist hierzulande verboten.

Der dreijährige Bruder des inzwischen zwei Monate alten Babys leidet unter einer seltenen Erbkrankheit, wie israelische Medien berichten. Das so genannte Shwachman-Diamond-Syndrom ist ein Gendefekt, der unter anderem zu Problemen mit der Bauchspeicheldrüse, Skelettdefekten und Wachstumsstörungen führt. Die Lebenserwartung der Erkrankten ist reduziert, und es besteht die erhöhte Gefahr, Leukämie zu bekommen.

Mit einer Knochenmarkstransplantation hoffen Ärzte, den dreijährigen Jungen zu heilen. Da die Eltern als Spender nicht infrage kamen, entschlossen sie sich ein Kind durch künstliche Befruchtung zeugen zu lassen. Bevor die Ärzte allerdings einen Embryo in die Gebärmutter einsetzten, testeten sie sie auf das Shwachman-Diamond Syndrom. Diese Methode fällt unter die Präimplantationsdiagnostik, die in Deutschland verboten ist. Bei dem kürzlich geborenen Mädchen konnten die Ärzte den Gendefekt ausschließen.

Es ist das erste Mal, dass in Israel ein Kind zur Welt gekommen ist, welches zuvor nach genetischen Kriterien ausgesucht wurde, um als Knochenmarkspender zu dienen.

ZEIT ONLINE, dpa

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