zum Hauptinhalt
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird von Schülerinnen und Schülern des Joseph-König-Gymnasiums im nordrhein-westfälischen Haltern begrüßt.

© AFP

Germanwings-Absturz 4U9525: Angela Merkel besucht Schule in Haltern am See

Die Bundeskanzlerin macht damit eine Ankündigung aus dem April wahr. Sie spricht mit Schülern und Hinterbliebenen und zeigt sich "beeindruckt".

Knapp sieben Monate nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Südfrankreich hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag das von dem Unglück besonders betroffene Joseph-König-Gymnasium im nordrhein-westfälischen Haltern besucht. In einer Ansprache vor rund 1300 Schülern würdigte Merkel die Trauerarbeit an dem Gymnasium, das bei dem Absturz am 24. März 16 Schüler und zwei Lehrerinnen verloren hatte. "Vielleicht ist Haltern ein Beispiel geworden, wie man in einer solch fürchterlich traurigen Situation Gemeinschaft zeigen kann", sagte die Kanzlerin.

Die 16 Halterner Schüler und ihre beiden Lehrerinnen waren auf dem Rückflug von einem Schüleraustausch, als der Co-Pilot den Airbus auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf offenbar aus Selbstmordansicht gegen einen Gebirgszug in den südfranzösischen Alpen steuerte. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Das Gymnasium in Haltern wurde in den darauf folgenden Wochen zu einem Zentrum der Trauer um die Opfer des Absturzes.

An einem Gedenkmal für die verunglückten Schüler und Lehrer legte die Kanzlerin eine Lilie nieder.
An einem Gedenkmal für die verunglückten Schüler und Lehrer legte die Kanzlerin eine Lilie nieder.

© dpa

Merkel ist "beeindruckt" von Zusammenhalt

Angesichts des "unfassbaren Unglücks" seien die Erinnerungsstätten an die getöteten Schüler und Lehrerinnen an der Halterner Schule "wundervoll gestaltet", sagte Merkel in ihrer Ansprache auf dem Schulhof. Zuvor hatte die Kanzlerin gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Vize-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) an einem Gedenkmal für die Opfer auf dem Schulgelände jeweils eine weiße Lilie niedergelegt. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit kam Merkel anschließend mit Schülern aus der Jahrgangsstufe der getöteten Gymnasiasten sowie mit Eltern der Opfer zu Gesprächen zusammen.

Merkel hatte ihren Besuch in Haltern am Rande des Trauergottesdienstes für die Absturzopfer im April im Kölner Dom angekündigt. Die Kanzlerin sagte in ihrer Ansprache vor den Schülern, niemand könne die Frage nach dem "Warum" des Absturzes beantworten. "Eigentlich kann man mit einer solchen Frage nur gemeinsam fertig werden." Eine solche Gemeinsamkeit habe das Halterner Gymnasium nach dem Unglück beispielhaft gezeigt. "Mich hat dieser Besuch sehr beeindruckt", schloss die Kanzlerin ihre kurze Rede. "Herzlichen Dank, dass ich heute hier sein durfte."

Begleitet wurde Merkel von der nordrhein-westfälischen Schulministerin Sylvia Löhrmann (l, Bündnis 90/Die Grünen), Schulleiter Ulrich Wessel (l), Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) und Schulsprecherin Johanna König (r).
Begleitet wurde Merkel von der nordrhein-westfälischen Schulministerin Sylvia Löhrmann (l, Bündnis 90/Die Grünen), Schulleiter Ulrich Wessel (l), Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) und Schulsprecherin Johanna König (r).

© dpa

Schule lebt Trauerauftrag

Schulleiter Ulrich Wessel, der Merkel und Löhrmann gemeinsam mit dem Halterner Bürgermeister Bodo Klimpel und der 16-jährigen Schulsprecherin Johanna König begrüßt hatte, sprach in Anschluss an den Besuch von einer "sehr würdevollen Geste des Mitleidens mit den Angehörigen". Die Elftklässlerin König nannte den Besuch von Merkel "sehr gut, sehr angenehm". Löhrmann würdigte im Gespräch mit AFP den Umgang der Schule mit der Katastrophe. "Die Schule hat den Auftrag der Trauer angenommen und lebt ihn", sagte die NRW-Schulministerin. "Die Schülerinnen und Schüler haben sehr viel gelernt dadurch fürs Leben." (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false