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Getötetes Baby: Dreieinhalb Jahre Haft für Mutter

Der Freund war gegen ein Kind, deshalb beschloss die junge Frau, es nach der Geburt aus dem Weg zu räumen. So sieht es das Gericht in Koblenz und verurteilt die 22-Jährige.

Weil sie ihr Baby direkt nach der Geburt mit einem Handtuch erstickt hat, muss eine junge Mutter dreieinhalb Jahre in Haft. Das hat das Koblenzer Landgericht am Mittwoch entschieden. Die 22-Jährige aus Mudersbach im Westerwald hatte das Kind im August 2007 unter der Dusche zur Welt gebracht und anschließend getötet. Die Babyleiche packte sie in eine Tasche und versteckte sie monatelang in einer Küchenschublade, bevor sie sie in den Müll warf.

Die 22-Jährige wurde nur des versuchten Totschlags schuldig gesprochen, weil das Baby nach Ansicht des Gerichts möglicherweise nach der Geburt nicht lebensfähig war. Die Frau hatte ihre Schwangerschaft vor ihrem Freund verheimlicht, da dieser angeblich gegen das Kind war.

Sozialarbeiterin entdeckt Unglück

Ausgelöst worden waren die Ermittlungen durch eine Sozialarbeiterin, die die 22-Jährige seit der Geburt des ersten Kindes im Jahr 2003 betreute. Nach Berichten über eine erneute Schwangerschaft hatte sie Nachforschungen angestellt und später die Polizei informiert. Die skelettierte Leiche des Babys wurde im vergangenen Herbst entdeckt.

Die 22-Jährige erklärte vor Gericht, der Säugling sei nach der Geburt regungslos gewesen. Die Kammer ging dennoch davon aus, dass die junge Frau bereits vor der Geburt entschlossen gewesen war, ihr Kind zu töten. (mpr/dpa)

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