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Gift: Arsengehalt im Bier sinkt

Forscher haben das Rätsel um Gift im Gerstensaft gelöst. Die Konzentration ist nicht gefährlich, trotzdem wollten die Wissenschaftler wissen, woher es kommt.

Das Rätsel um die erhöhten Arsenwerte in deutschem Bier ist laut Forschern offenbar gelöst. Das hochgiftige Halbmetall gerät über das Filtermaterial Kieselgur in das Bier, wie die Wissenschaftler der Technischen Universität München herausfanden, die ihre Ergebnisse am Sonntag auf einer Chemikerkonferenz in New Orleans vorstellten. Es bestehe keine Gesundheitsgefahr für Biertrinker, erklärte der Leiter der Untersuchungen und Brauexperte Mehmet Coelhan. Die Gefahr einer Alkoholvergiftung sei eine „sehr viel realere Sorge“. Seit längerem ist aus Tests bekannt, dass einige Biere höhere Arsenwerte enthalten als das zum Brauen verwendete Trinkwasser. Die Wissenschaftler untersuchten sämtliche beim Brauen verwendeten Materialien und Zutaten, auch die Getreide Malz und Hopfen, auf ihre Arsenkonzentration. Die Lösung fanden sie schließlich in den Filtern aus Kieselgur, die in Brauereien benutzt werden, um bestimmte Biere von Schwebstoffen zu befreien und sie kristallklar zu machen. Kieselgur ist ein Gestein, das sich aus Schalen urzeitlicher Algen bildete.

Einige der Kieselgur-Proben gaben in den Tests Arsen ab. Zugleich betonte Coelhan, dass die Wahrscheinlichkeit gering sei, vom Genuss von Bier krank zu werden, das mit der Methode gefiltert sei. Von Winzern und anderen Lebensmittelherstellern wird das Kieselgur-Pulver als natürlicher Filter ebenfalls eingesetzt.

Die Erkenntnisse der Experten sollen die Anwender dafür sensibilisieren, dass das Material Arsen freisetzen könne. Neben Ersatzstoffen könnte auch das Spülen des Kieselgurs mit Wasser das Metall vorab entfernen. AFP

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