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Panorama: Gleichviele übergewichtige wie hungernde Menschen weltweit - 55 Prozent der Amerikaner zu dick

Es gibt erstmals genau so viele übergewichtige wie hungernde Menschen auf der Welt. Das geht aus einer am Wochenende vom Worldwatch Institut in Washington veröffentlichten Untersuchung hervor.

Es gibt erstmals genau so viele übergewichtige wie hungernde Menschen auf der Welt. Das geht aus einer am Wochenende vom Worldwatch Institut in Washington veröffentlichten Untersuchung hervor. Danach hat die Zahl der zu dicken Menschen weltweit auf 1,2 Milliarden zugenommen, während die der unterernährten auf den gleichen Stand zurück gegangen ist.

Sowohl Über- als auch Untergewicht sei ein Ergebnis von Fehlernährung mit ähnlichen Folgen, stellten die Autoren der Studie fest. "Beide Gruppen sind häufiger krank, haben eine kürzere Lebenserwartung und sind weniger leistungsfähig", sagte Gary Gardner. Dies habe enorme Bedeutung für die öffentliche Gesundheit. Mehr als die Hälfte aller Krankheiten sei auf Überernährung oder Hunger, Vitamin- und Mineralienmangel zurückzuführen.

Ko-Autor Brian Halweil widersprach dem Mythos, Hunger habe etwas mit Nahrungsknappheit zu tun: "80 Prozent der hungernden Kinder leben in Ländern mit Lebensmittelüberschuss." Hunger sei in entwickelten wie in unterentwickelten Ländern immer eine Folge von Armut.

Während Übergewicht vor allem eine Erscheinung in westlichen Überflussgesellschaften ist, haben nun auch boomende Entwicklungsländer damit Probleme, stellten die Experten fest. "Manche Länder haben Hunger gegen Fettleibigkeit eingetauscht und Mangelkrankheiten gegen Überflussleiden", sagte Halweil. Die Folgen für die Gesundheitssysteme dieser Länder könnten katastrophal sein. Während sie eigentlich darauf zielen müssten, Infektionskrankheiten auszumerzen, würden sie von Zivilisationsleiden wie Herzerkrankungen und Krebs überrollt.

In den USA wiegen 55 Prozent aller Erwachsenen zu viel. 23 Prozent gelten als fett, eines von fünf Schulkindern ist übergewichtig. Fettabsaugung ist dort die häufigste Form kosmetischer Operationen mit 400 000 Eingriffen pro Jahr.

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