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Panorama: Grab des Kanzler-Vaters entdeckt: Späte Gewissheit

Fast sechs Jahrzehnte nach dem Tod des Vaters von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat dessen ältere Schwester Gunhild Kamp-Schröder das Grab des 1944 in Rumänien Gefallenen ausfindig gemacht. Der Obergefreite Fritz Schröder wurde zusammen mit drei anderen gefallenen Kameraden im rumänischen Ceanu Mare beigesetzt, berichtete die "Bild am Sonntag".

Fast sechs Jahrzehnte nach dem Tod des Vaters von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat dessen ältere Schwester Gunhild Kamp-Schröder das Grab des 1944 in Rumänien Gefallenen ausfindig gemacht. Der Obergefreite Fritz Schröder wurde zusammen mit drei anderen gefallenen Kameraden im rumänischen Ceanu Mare beigesetzt, berichtete die "Bild am Sonntag". Bislang habe Schröders Familie nur gewusst, dass der Wehrmachtsoldat am 4. Oktober 1944 bei dem Ort Pustasan, dem heutigen Ceanu Mare, gefallen ist.

Schröder selbst ist derzeit mit seiner Frau Doris Schröder-Köpf und deren Tochter Klara auf Osterurlaub in Venedig. Der 57-Jährige hat wie so viele Kriegskinder seinen Vater nie gesehen. Fritz Schröder fiel dem Bericht zufolge im Alter von 32 Jahren im Oktober 1944. Seiner Frau habe er noch kurz nach der Geburt seines Sohnes Gerhard am 7. April 1944 geschrieben: "Ich freu mich für dich, dass es diesmal ein Junge ist, und im Herbst komme ich nach Hause."

Schröders Mutter Erika zog Gerhard und seine fünf Jahre ältere Schwester alleine auf, bis sie 1947 erneut heiratete und noch drei Kinder bekam. Auf die Frage der "Bild am Sonntag", ob er seinen Vater vermisst habe, antwortete Schröder: "Ich weiß es nicht" und fügte hinzu: "Psychologen würden jetzt natürlich sagen, vaterlos aufzuwachsen könne seelische Schäden nach sich ziehen. Das habe ich nie so empfunden."

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