zum Hauptinhalt

Panorama: Grindwale am Strand von Neuseeland

Immer wieder verlassen die Meeressäuger das Meer / Ursache unbekannt BERLIN/WELLINGTON (um).Am Donnerstagabend triumphierten die Helfer, am Freitagmorgen war es mit der Freude schon wieder vorbei.

Immer wieder verlassen die Meeressäuger das Meer / Ursache unbekannt BERLIN/WELLINGTON (um).Am Donnerstagabend triumphierten die Helfer, am Freitagmorgen war es mit der Freude schon wieder vorbei.Eine große Gruppe Grindwale war in Kaitaia, im Norden Neuseelands, gestrandet.Hunderte Helfer bemühten sich um ihre Rettung, dennoch konnten nur 48 der insgesamt 101 Tiere zurück ins Meer gelockt werden.Flugzeugbeobachtungen ließen die Helfer zunächst hoffen, daß die Wale im Wasser bleiben würden, aber wenige Stunden später warfen sich 39 Tiere erneut an den Strand, mindestens 19 von ihnen konnten nicht gerettet werden. Die Zahl der Wal-Strandungen sei in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark angestiegen, sagt Arnd Wünschmann, Sprecher des World Wildlife Fond (WWF) in Frankfurt.Daß Wale stranden, sei allerdings nicht ungewöhnlich, nur warum sie es tun, ist weitgehend unbekannt.Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, erklärt der Leiter der Greenpeace-Meereskampagne, Peter Püschel.Einige Tiere zögen sich bewußt in flaches Wasser zurück, weil sie krank seien.Häufiger allerdings sei Desorientierung der Grund.Wale haben ein sehr feines Sonarsystem, mit dessen Hilfe sie sich orientieren.Parasiten, der Lärm, der durch Schiffsverkehr in den Meeren entsteht, Wasserverschmutzung aber auch eine mögliche Verschiebung der magnetischen Feldlinien der Erde könnten dieses auf Echolot basierende System durcheinanderbringen.Die Wale schwimmen in die falsche Richtung.Schwierigkeiten bekommen sie zusätzlich durch ihre besonders enge Sozialstruktur.Sie lassen kranke Tiere ihrer Gruppe nicht gerne allein, - selbst wenn die auf dem Strand liegen. Ob es überhaupt sinnvoll ist, gestrandete Wale ins Meer zu ziehen, hänge vom Einzelfall ab, sagt Püschel.Die Rettungsversuche bedeuteten für die Tiere "unglaublichen Stress".In dieser Situation suchten sie unter Umständen erst recht den Schutz der Gruppe, die sich aber am Strand befindet.Andererseits sind einige Walarten so stark dezimiert, daß jedes einzelne gerettete Tier wichtig sei."Wenn wir da eine ganze Schule, wie wir Walgruppen nennen, verlieren, ist das ein ungeheurer Verlust." Selbst wenn es manchmal ökologisch genauso sinnvoll wäre, die Tiere nicht ins Meer zu schleppen, freut sich der Greenpeace-Mann über den Einsatz der vielen Helfer: "Die haben ein Gespür für das Problem der Wale entwickelt."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false