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Großbritannien: Wurden auch auf Guernsey Kinder missbraucht?

Noch suchen Polizei und Armee auf der Kanalinsel Jersey nach Kinderleichen, da gibt es einen weiteren schrecklichen Verdacht: Auch auf der Nachbarinsel Guernsey wurden Kinder misshandelt. Das behauptet zumindest ein Zeuge.

In mehreren Kinderheimen auf der britischen Kanalinsel Guernsey sollen Kinder schwer misshandelt worden sein.

"Es gab definitiv Misshandlungen auf Guernsey.

Wenn auch nicht im selben Maße wie auf Jersey, aber es gab sie“, sagte der Zeuge Carl Denning nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA. Denning spricht demnach von zwei Heimen auf der zweitgrößten Kanalinsel, in denen er gelebt hat.

In den Heimen hätten ein inzwischen gestorbener Mitarbeiter und andere Angestellte die Kinder geschlagen, sagte der 49-Jährige. Sexuelle Übergriffe habe es nicht gegeben. "Niemand wollte uns zuhören. Ich habe das Gefühl, die Behörden wollten nicht glauben, was dort vor sich ging.“ Ein Sprecher der Polizei in Guernsey sagte, bisher habe es keine Anzeigen gegeben. Sobald dies geschehe, würde ermittelt.

Ermittlungen auf Jersey dauern an

Denning hat nach eigenen Angaben nicht nur in den beiden Heimen auf Guernsey, sondern auch in dem Kinderheim "Haut de la Gerenne“ auf Jersey gewohnt: Dort sind nach Zeugenangaben mehr als 160 Kinder körperlich misshandelt und sexuell missbraucht worden. Die Taten reichen bis zu 40 Jahre zurück.

Bisher spricht die Polizei von 40 Verdächtigen in dem Fall. Die meisten Taten sollen sich in den 1970er und 1980er Jahren ereignet haben, bevor das Kinderheim Mitte der 80er Jahre geschlossen wurde. Die Ermittlungen werden voraussichtlich mehrere Monate dauern. Derzeit werden auf der Suche nach mehr Kinderleichen - auch mit Hilfe der Armee - unter anderem Kellerräume untersucht, die als Verliese für Kinder genutzt worden sein sollen. (sf/dpa)

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