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Panorama: Haftbefehl gegen deutschen Vater

KOBLENZ/DEN HAAG/WASHINGTON .Der in Rheinland-Pfalz im Zusammenhang mit dem niederländischen Kinderporno-Skandal festgenommene Familienvater hat den sexuellen Mißbrauch seines zwölf Jahre alten Sohnes gestanden.

KOBLENZ/DEN HAAG/WASHINGTON .Der in Rheinland-Pfalz im Zusammenhang mit dem niederländischen Kinderporno-Skandal festgenommene Familienvater hat den sexuellen Mißbrauch seines zwölf Jahre alten Sohnes gestanden.Das Amtsgericht Koblenz erließ Haftbefehl gegen den 39jährigen Deutschen.Das im Internet verbreitete Pornofoto seines Kindes will der Mann zwar selbst aufgenommen, aber nicht ins Datennetz gestellt haben, berichtete die Staatsanwaltschaft Koblenz am Freitag.Der Mann behaupte, daß es gegen seinen Willen von seinem Computer heruntergeladen worden sei, sagte Oberstaatsanwalt Volker Bewernick.Nach eigenen Angaben hatte der arbeitslose Elektriker etwa 40 000 Bilddateien mit Kinderpornographie gespeichert.Der 39jährige habe geschildert, daß er seinen Sohn seit eineinhalb Jahren mehrfach mißbraucht habe, sagte Bewernick.Es lägen bislang aber keine Anhaltspunkte vor, daß der jüngere Bruder des Opfers ebenfalls mißbraucht worden sei.Gegen die Mutter bestünde kein Verdacht der Mittäterschaft.

Die Ermittler waren dem Mann auf die Spur gekommen, weil eine Nachbarin den Jungen auf einem im Fernsehen gezeigten Foto des Porno- Rings erkannt und die Polizei benachrichtigt hatte.Am Donnerstag wurde der Mann im Kreis Neuwied festgenommen.Er leistete keinen Widerstand und wurde am Freitag in Haft genommen.Die Verbindungen zu dem internationalen Kinderporno-Ring und die technischen Möglichkeiten, Bilder von Festplatten zu stehlen, seien Gegenstand kommender Ermittlungen, sagte der Staatsanwalt.

Mittlerweile bestätigte die italienische Staatsanwaltschaft, daß der Hauptverdächtige im niederländischen Kinderschänder-Skandal mangels Beweisen möglicherweise bald freigelassen wird.Der zuständige Staatsanwalt Angelo Perrone sagte der Zeitung "Algemeen Dagblad", er könne Robbie van der Plancken bisher nur wegen illegalen Waffenbesitzes verfolgen."Das Risiko ist groß, daß der Antrag von Robbies Anwalt, ihn in Kürze freizulassen, bewilligt wird." Die niederländische Staatsanwaltschaft hat, wie bereits berichtet, die Auslieferung van der Planckens beantragt.

In den Niederlanden hat der Skandal das Interesse an Kinder- Pornographie im Internet verstärkt.Aus Neugier suchten viele Internet-Nutzer nach den verbotenen Bildern, berichtete das "Algemeen Dagblad" unter Berufung auf den Verband Niederländischer Internet- Provider.

Die USA haben derweil eine staatliche Kontrolle des Internets abgelehnt."Der Staat kann nicht den großen Bruder spielen, der auf jeden Fall verhindert, daß ein Kind ein pornographisches Bild im Internet sieht", sagte US-Präsidentenberater Ira Magaziner am Freitag.

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